Grüne setzen auf Mietreduktion und Umweltschutz
Die Grünen setzen im Endspurt des Wahlkampfs auf die Themen Soziales und Umwelt. Bei einer Klubklausur in Wien versprach Obmann Albert Steinhauser heute die Fortsetzung des Kampfes David gegen Goliath in Form mächtiger Interessengruppen, der vor 31 Jahren mit dem Widerstand gegen das Kraftwerk Hainburg begonnen habe. Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek rief erneut zur Aufholjagd auf.
Steinhauser stellte das Thema soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt, vor allem finanzierbares Wohnen. Die Grünen wünschen sich Mietzinsobergrenzen von 7,50 Euro pro Quadratmeter und Monat netto, eine Zweckwidmung der Wohnbauförderung und eine Ökologisierung des Wohnbaus.
Beim Mietrecht soll es transparente Zu- und Abschläge geben, Befristungen sollen eingedämmt werden. Noch vor der Nationalratswahl soll es entsprechende Initiativen geben.
Umwelt für Lunacek auch Sozialthema
Lunacek, die wie schon beim Wahlkampfauftakt für eine „tolle Überraschung“ am 15. Oktober warb, wertete auch Umweltfragen als Sozialthema. Es gehe um Gerechtigkeit für kommende Generationen, wenn man Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreife.
Auch die Ökologie in der Landwirtschaft sei ein soziales Thema, denn sie verhindere - im Gegensatz zur aus grüner Sicht zerstörerischen Agrarindustrie - die Landflucht und schaffe Arbeitsplätze im ländlichen Raum.
Weder ÖVP noch FPÖ noch SPÖ nahm Lunacek in ihrer Kritik aus. Die Sozialdemokraten hätten es in vielen Jahren Regierungsbeteiligung etwa nicht geschafft, für eine Angleichung der Frauenlöhne zu sorgen. Schwarz und Blau seien einander in ihren Wirtschaftsprogrammen sehr ähnlich: Jeder sei in deren Weltbild für sich selbst verantwortlich, und wer etwa krank werde, habe eben Pech gehabt. Die Grünen seien hier anders. Das Ziel sei „ein gutes Leben ohne Angst für alle“, so Lunacek.