Megafusion in US-Flugzeugzuliefererbranche
United Technologies (UTC) steigt mit einer milliardenschweren Übernahme zu einem der größten Zulieferer in der Luftfahrtbranche auf. Für 30 Mrd. Dollar (25,2 Mrd. Euro) kauft UTC den Produzenten von Bordelektronik und Innenausstattung, Rockwell Collins. So gestärkt sieht sich UTC besser gewappnet im Preiskampf, den Boeing und Airbus angezettelt haben.
Die weltgrößten Flugzeugbauer versuchen, bei ihren Zulieferern niedrigere Preise durchzusetzen und agieren selbst verstärkt im Geschäft mit Ersatzteilen. So hatte Boeing im Juli angekündigt, eine eigene Bordelektroniksparte aufzubauen.
Sollten sich Flugzeugbauer stärker im Ersatzteilemarkt engagieren, „müssen wir überlegen, wie wir unsere Produkte bepreisen“, hatte UTC-Chef Greg Hayes bereits im Juli vor Analysten gesagt. Diese sind der Meinung, dass UTC dem Preisdruck besser standhalten kann, wenn der Konzern mehr Komponenten herstellt, die beim Bau einer Maschine benötigt werden.
Zusammen 62 Mrd. Dollar Umsatz
Bisher beliefert UTC unter anderem Airbus, Bombardier und Embraer mit Pratt-&-Whitney-Triebwerken. Auch der Rüstungskonzern Lockheed Martin zählt zu den Kunden. Künftig kommen dann noch Rockwells Orderbücher dazu. Deren Bordtechnik wird vornehmlich von Boeing und Airbus gekauft. Seit der rund sechs Mrd. Dollar schweren Übernahme von B/E Aerospace gehören auch Sitze, Kabinenausstattung und Toiletten zum Angebot.
United und Rockwell kommen zusammen auf einen Jahresumsatz von mehr als 62 Mrd. Dollar. Ihr Großkunde Boeing erlöst etwa 95 Mrd. Dollar.