Auch Todesfall bei Bundeswehr: Führung räumt Fehler ein

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Die deutsche Bundeswehr hat nach dem Tod eines Soldaten nach einem Fußmarsch eigene Fehler eingeräumt. Es sei festzustellen, dass „mehrfach nicht sachgerechte“ Entscheidungen getroffen und Maßnahmen angewandt worden seien, teilte die Bundeswehr nun gestern mit.

Aus derzeitiger Sicht seien diese aber nicht allein ursächlich „für die tragische Entwicklung“. Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte, die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen.

Vier Soldaten kollabiert

Bei einem Übungsmarsch im niedersächsischen Munster waren am 19. Juli insgesamt vier Offiziersanwärter kollabiert. Einer der Soldaten starb zehn Tage später in einem Krankenhaus. Nach Angaben der Bundeswehr befindet sich derzeit noch ein Soldat „in kritischem Zustand“ im Krankenhaus. Die beiden anderen Soldaten seien aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Die Bundeswehr legte zuletzt den vorläufigen Abschlussbericht einer Untersuchungsgruppe vor. Laut diesem konnten die Ursachen, die zum Tod des Offiziersanwärters und zu den schwerwiegenden Erkrankungen der drei anderen Soldaten führten, bisher nicht vollständig aufgeklärt werden.

Eine der „nicht sachgerechten“ Entscheidungen: „Der am Ausbildungstag getragene Anzug mit der Feldjacke über der Splitterschutzweste“ sei „an Leistungsstand und Witterung nicht angepasst, jedoch durch die übergeordnete Befehlsgebung vorgegeben“ gewesen.