Clickbait: ein Köder, der User anlocken soll. Als solcher wurden Katzenvideos von Onlinemedien wie Buzzfeed früh entdeckt. Am Anfang waren die Videos noch ein belächelter Trend - aber mittlerweile würden Außerirdische, die sich in Facebook einhacken, wohl tatsächlich glauben, Katzen hätten die Weltherrschaft übernommen.
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Noch vor wenigen Jahren war die Zielgruppe für Porzellankatzen, Katzenkalender und Strickmuster für Katzenpullover relativ klar eingegrenzt, natürlich mit Ausnahmen: weibliche Singles, oft älteren Semesters. Doch der Katzenhype der vergangenen Jahre ist nicht zu stoppen und hat den Stubentigern (ein derart verbrauchtes Synonym übrigens, dass man es laut Journalistenausbildung niemals verwenden sollte) neue Zielgruppen erschlossen. Jetzt sind auch die ganz Jungen, die Bobos, die Intellektuellen und viel mehr Männer als früher an Bord.
Auf Social Media gilt: Cat Content geht immer, ob als animiertes Gif, auf YouTube, auf Instagram oder - sowieso - auf Facebook. Die eine Kategorie sind selbst gemachte Videos und Fotos, in denen die Liebe, natürlich zeitgemäß ironisch gebrochen, zu den eigenen Katzen abgefeiert wird. Die andere Kategorie sind Best-of-Schmankerln. Die ORF.at-Redaktion hat unter Mithilfe von Facebook-Usern jede Menge Cat Content zusammengetragen. Eine katzenhafte Rundschau ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Schadenfreude
Welches Licht wirft es eigentlich auf uns Menschen, dass wir jene Videos am Lustigsten finden, die Katzen in verzweifelten Situationen zeigen? Sie springen ins Leere, schlabbern herum, anstatt zu trinken, kämpfen gegen ihr Spiegelbild, kriechen in Schachteln, aus denen sie nicht mehr herauskommen, und fürchten sich vor Gurken, die sie für Schlangen halten. Das ist leider wirklich lustig. Stichwort: „epic fail“. Hier eine Bildergalerie.
Neben Gurken und Co. gibt es auch positiv besetzte Fetischthemen für Katzen und Katzenliebhaber. Hier lautet das Stichwort: Schachteln und Verkleidungen. Katzen lieben es offenbar, sich zu verstecken oder zu verhüllen. Manchmal sind die Schachteln halt gar klein, manchmal kommt man nicht wieder heraus, manchmal fällt eine um, wenn man hineinspringt - und so weiter. Noch ein Trend: Katzenyoga und Yoga mit Katzen. Am allerwichtigsten schließlich: Menschen, als Katzen verkleidet, das legendäre Kreisky-Video.
Ganz große Klassiker sind Katzenvideos, die untertitelt oder mit Voice Over versehen sind - Vorbild „Schau mal, wer da spricht“ bzw. maschek. Die „angry cat“ ist ein wirklich gutes Beispiel dafür, aber auch der Henry-Dialog mit Tanzeinlage hat es in sich. Apropos Tanz: Auch klavierspielende Katzen freuen sich größter Beliebtheit.
Zweimal die ganze Wahrheit
Die ganze Wahrheit über Katzenvideos und die Kittywood-Studios, in denen sie alle - ausnahmslos alle - produziert werden:
Was nicht ganz so bekannt ist: Hinter den Kittywood-Studios stehen Katzen. Ihr Ziel ist es nicht, mit den Videos Geld zu verdienen. Sie wollen nichts weniger als die Weltherrschaft übernehmen. Das kann man sich auf der Website Weltherrschaft beweisen lassen (der ernste Hintergrund zur witzigen Seite wird dann in der ORF2-Doku „Die Weltherrschaft“ am 10. September um 23.05 Uhr erklärt).