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Sicherheitswarnung ausgerufen

Die Europäische Agentur für Luftfahrtsicherheit (EASA) hat eine dringende Sicherheitswarnung zum Flugzeug Airbus A350-941 herausgegeben. Das Versagen einer Hydraulikpumpe könne zu einer Entzündung des Kraftstoff-Luft-Gemischs im Treibstofftank führen, erklärte die EASA am Donnerstag.

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Das Kühlsystem für die Hydraulikflüssigkeit befinde sich in den Treibstofftanks, verweist das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ weiter auf den EASA-Bericht. Sollte die Pumpe ausfallen, könnte dem Bericht zufolge die Temperatur der Hydraulikflüssigkeit schnell ansteigen, hieß es weiter. Sollte das nicht erkannt werden und außerdem ein spezielles Sicherungssystem nicht aktiv sein, bestehe das Risiko einer Explosion.

A350

APA/AFP/Eric Piermont

Ein A350 in der Luft

Softwareupdate soll Gefahr beheben

Vom Hersteller Airbus hieß es, die Schwachstelle könne mit einem Softwareupdate behoben werden. Airbus prüfe, ob darüber hinaus noch weitere Änderungen notwendig sind, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Lufthansa, bei der viele Airbus A-350 im Einsatz sind, erklärte, die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen. Auswirkungen auf ihre A350-Flotte seien nicht zu erwarten, sagte ein Lufthansa-Sprecher.

Prestigeprojekt kommt nicht in die Gänge

Doch Airbus hat noch andere Sorgen: Der Konzern berichtete Ende Juli von einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal und stellte sein Ziel von 700 ausgelieferten Zivilflugzeugen im laufenden Jahr infrage. Bei seiner Prestigemaschine, dem Großraumjet A380, erwartet Airbus zudem einen Rückgang der ausgelieferten Exemplare auf neun im Jahr 2019 von zwölf im Jahr 2018.

Die Hauptschuld für die Schwierigkeiten beim Kurz- und Mittelstreckenflugzeug A320neo, dem wichtigsten Modell bei Airbus, gab Vorstandschef Tom Enders dem US-Triebwerkshersteller Pratt & Whitney. Der Lieferant müsse sich mehr anstrengen, um die Triebwerksmängel zu beheben, sagte Enders in einer Telefonkonferenz. „Pratt & Whitney hat Lösungen zur Behebung einiger Mängel bereitgestellt, die im Regelbetrieb aber noch nicht zuverlässig greifen“, erklärte der Konzern.

Es werde daher anspruchsvoller, wie geplant im laufenden Jahr 200 Flugzeuge des Typs A320neo auszuliefern. Das Ziel von insgesamt 700 Auslieferungen hänge nun vom Nachbesserungserfolg der Zulieferer ab.

Boeing blickt optimistisch in die Zukunft

Das Nettoergebnis im zweiten Quartal brach mit einem Rückgang um 34 Prozent auf 895 Millionen Euro zwar nicht so stark ein wie von Branchenexperten befürchtet. Allerdings sank das Betriebsergebnis (bereinigtes EBIT) mit einem Minus von 27 Prozent auf 859 Millionen Euro stärker als am Markt erwartet. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Überschuss von 525 Millionen Euro und einem bereinigten EBIT von 910 Millionen Euro gerechnet. Der Konzernumsatz schrumpfte um fünf Prozent auf 15,7 Milliarden Euro.

Erzrivale Boeing hatte dagegen von guten Geschäften mit seinem Vorzeigemodell 787-Dreamliner berichtet und mit einem optimistischeren Ausblick auf das Gesamtjahr seinen Aktienkurs auf ein Rekordhoch geschickt.

Auch Militärtransporter macht Probleme

Eine weitere Sorge von Airbus-Chef Enders bleiben die technischen Probleme des Militärtransporters A400M und die daraus folgenden Vertragsquerelen mit den Abnehmerstaaten. Die Gespräche mit diesen Kunden verliefen konstruktiv, sagte Enders lediglich. Das deutsche Verteidigungsministerium sieht die volle militärische Einsatzfähigkeit des A400M gefährdet. Airbus verbuchte im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro an Sonderlasten für den Pannenflieger, der seit Langem mit Verzögerungen zu kämpfen hat. Daraufhin wandte sich der Luftfahrtkonzern mit der Bitte um neue Verhandlungen an die Abnehmerstaaten.

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