Erdbeben in Ischia: Drei Kinder aus Trümmern geborgen
Nach dem Erdbeben auf der italienischen Urlaubsinsel Ischia haben Rettungskräfte ein drittes Kind aus den Trümmern eines Wohnhauses gerettet. Feuerwehrleute bargen den elfjährigen Ciro heute Mittag rund 16 Stunden nach dem Beben. Am Vormittag war sein sieben Jahre alter Bruder Mattias gerettet worden, bereits in der Nacht hatten Retter den sieben Monate alten Pasquale und den Vater der Jungen aus den Trümmern befreit.
Die schwangere Mutter der Kinder hatte die Retter alarmiert, nachdem das Wohnhaus der Familie in dem Ort Casamicciola eingestürzt war.
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Das Erdbeben richtete schwere Schäden auf der bei Touristen beliebten Insel an.
Das Beben der Stärke 4,0 hatte gestern Abend die im Golf von Neapel gelegene Insel erschüttert. Eine Frau wurde nach Behördenangaben von herabstürzenden Gebäudeteilen erschlagen, eine weitere Leiche wurde nach Medienberichten unter den Trümmern eines Hauses geortet.

APA/AP/percy80
Die EU-Kommission in Brüssel bot Italien Hilfe an. Das rund um die Uhr besetzte Nothilfekoordinationszentrum der EU stehe seit den Morgenstunden in Kontakt mit den italienischen Zivilschutzbehörden, erklärte der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides.

Grafik: APA/ORF.at
Hunderte Soldaten und Rettungsteams sind auf der Insel im Einsatz, um der Bevölkerung Hilfe zu leisten. Eingesetzt wurden auch Spürhunde, die aus der Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel eintrafen. Soldaten befreiten verschüttete Straßen vom Geröll. Der Zivilschutz errichtete Zelte in Casamicciola, der am stärksten betroffenen Ortschaft, in der viele Bewohner obdachlos wurden. Das Krankenhaus von Ischia musste kurzzeitig evakuiert werden.