Elysee-Palast stellt künftige Rolle von Premiere Dame klar
Der Elysee-Palast hat zum ersten Mal Aufgaben und Rechte der Frau des französischen Präsidenten schriftlich festgelegt. Die heute auf der Website veröffentlichte „Charta der Transparenz“ betont die repräsentative Rolle der Präsidentengattin, ohne ihr den Status und damit die Privilegien einer „First Lady“ wie etwa in den USA einzuräumen. Vertraute der Premiere Dame Brigitte Macron betonten zudem, die Charta gelte nur für die Dauer der Präsidentschaft ihres Mannes.
Aufgaben und Rechte der Ehefrauen der französischen Staatschefs waren bisher nirgendwo festgelegt, sie wurden daher oftmals unterschiedlich ausgelegt. Das wollte Präsident Emmanuel Macron ändern. Im Wahlkampf kündigte er einen „echten Status“ für seine Frau Brigitte an, zog die Pläne nach einer massiven Onlinegegenkampagne aber wieder zurück.

APA/AFP/Alain Jocard
„Oberaufsicht" über Empfänge
Laut der neuen Charta nimmt die Präsidentengattin neben ihren Repräsentationsaufgaben die „Oberaufsicht“ über Empfänge im Elysee-Palast wahr und unterstützt „als Schirmherrin oder durch ihre Präsenz“ karitative, kulturelle und soziale Veranstaltungen, die dem Bild Frankreichs in der Welt förderlich sind. Sie beteiligt sich an Aktionen von Partnern bzw. Partnerinnen anderer Präsidenten bzw. Präsidentinnen, etwa im Kampf gegen den Klimawandel.
Im eigenen Land steht sie in „ständiger“ Verbindung mit gesellschaftlichen Initiativen, die sich für Menschen mit Behinderung, Bildung, Gesundheit, Kinderschutz, Gleichberechtigung und die Kultur einsetzen. Ihr Terminkalender soll öffentlich einsehbar sein. Für ihre Aufgaben stehen ihr ein Sekretariat sowie zwei Berater des Präsidenten zur Verfügung. Bezahlt werden die Kosten für die Aufgaben aus dem Budget des Präsidenten, zusätzliche Gelder oder gar ein Gehalt für die Premiere Dame sind nicht vorgesehen.