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Mehrere Menschen schwer verletzt

Im oberösterreichischen Innviertel sind beim Einsturz eines Festzelts in der Nacht auf Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten hat sich am Samstag auf 140 erhöht. Ursache des Unglücks waren orkanartige Sturmböen.

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Bei den beiden Todesopfern handelt es sich um eine 19-jährige Frau und einen 28-jährigen Mann. Die Zahl der Verletzten gab die Polizei Samstagvormittag, knapp zwölf Stunden nach dem Unglück, mit mindestens 44 an. Nach einem Rundruf durch die Krankenhäuser in der Region wurde sie gegen Mittag auf 120, am Nachmittag schließlich auf 140 erhöht. Polizeiangaben zufolge sind 20 Personen schwer verletzt, zwei davon schweben noch in Lebensgefahr.

Einsatzkräfte am Unglücksort

APA/Manfred Fesl

Die Zeltkonstruktion stürzte komplett in sich zusammen

Das Unglück im Ortsteil Frauschereck in der Gemeinde St. Johann am Walde im Bezirk Braunau am Inn hatte sich Freitagabend gegen 22.30 Uhr ereignet. Eine orkanartige Sturmböe erfasste die Plane des Festzelts, die Aluminiumkonstruktion gab nach, das Zelt stürzte in sich zusammen.

Sturm mit fast 130 km/h

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) registrierte zum Unglückszeitpunkt an der Messstelle Reichersberg in der Nähe eine Windgeschwindigkeit von 126 Kilometern pro Stunde. Mindestens 700 Gäste befanden sich zum Unglückszeitpunkt in dem Zelt - mehr dazu in ooe.ORF.at. Anlass war ein Feuerwehrfest.

Eingestürztes Festzelt

FMT Pictures

Augenzeugen sprachen von Bildern wie auf einem „Schlachtfeld“

Die Verletzten wurden von den Einsatzkräften auf unterschiedliche Krankenhäuser aufgeteilt. Die Rettung war mit rund 150 Mitarbeitern an Ort und Stelle. Aufgrund des Ausmaßes des Unglücks lösten das Rote Kreuz Katastrophenalarm aus. Die Verletzungen reichten von Blessuren durch herabstürzende Zeltteile bis hin zu Verbrennungen durch umgekippte Fritteusen. Die Staatsanwaltschaft Oberösterreich ließ den Unglücksort sperren und nahm Ermittlungen auf.

Umgestürzte Bäume  bei Sankt Johann am Walde

APA/Manfred Fesl

Schwere Sturmschäden gab es auch am umliegenden Wald

150.000 Haushalte ohne Strom

Der Sturm führte in Oberösterreich auch zu großflächigen Unterbrechungen in der Energieversorgung. Laut Energie AG waren am Freitag zwischendurch 150.000 Haushalte ohne Strom - mehr dazu in ooe.ORF.at. In Bad Ischl wurde ein Zirkuszelt weggerissen, die darin untergebrachten Tiere flüchteten und irrten im Ort umher. Die Feuerwehr musste die Ziegen und Ponys wieder einfangen.

Infohotline für Angehörige

Für Angehörige von Betroffenen wurde eine Informationshotline unter der Telefonnummer 0732/7644644 eingerichtet.

Feuerwehren im Dauereinsatz

Schäden richtete der starke Wind in der Nacht aber nicht nur in Oberösterreich, sondern auch in anderen Teilen des Landes an. In Salzburg etwa wurden die Einsatzkräfte mehrfach alarmiert, nachdem Bäume umgestürzt und Stromleitungen gekappt worden waren. Allein in der Stadt Salzburg waren 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Es kam zu Stromausfällen, mehrere Personen wurden durch umherfliegende Gegenstände verletzt - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Probleme im Zugsverkehr

Auch in Vorarlberg war die Nacht für die Feuerwehren mitunter lang. Heftiger Regen und Sturm führten auch dort zu über 30 Alarmierungen, in Bregenz musste die „Carmen“-Aufführung von der Seebühne ins Festspielhaus verlegt werden - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Zu Problemen im Zugsverkehr kam es unter anderem zwischen Salzburg und Kufstein (Tirol), die Korridorstrecke der Deutschen Bahn musste wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Betroffen waren auch die Außerfernbahn und die Verbindung von Schärding (Oberösterreich) nach Passau.

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