„Kleinere Gehaltsliste“
US-Präsident Donald Trump hat Moskau für die angekündigte Ausweisung Hunderter US-Diplomaten aus Russland gedankt. „Ich begrüße es wirklich sehr, dass wir jetzt eine kleinere Gehaltsliste haben“, sagte Trump am Donnerstag in Bedminster (Bundesstaat New Jersey) von Medien. Es war nicht unmittelbar klar, ob Trump seine Äußerungen ernst meinte oder nicht.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Ohne Russlands Präsident Wladimir Putin beim Namen zu nennen, sagte Trump, er wolle ihm danken. Für die Diplomaten gebe es keinen wirklichen Grund, nach Russland zurückzukehren. „Wir werden eine Menge Geld sparen“, sagte Trump.
In Sozialen Netzwerken brach nach Trumps Äußerungen sofort eine ungläubige Diskussion los. Auf Twitter wurde unter anderem gefragt, ob der US-Präsident sich mit einem für sein Land so ernsten Thema einen Spaß erlaube, oder ob sein Dank seine ehrliche Meinung sei, weil er den Apparat des US-Außenministeriums ohnehin zurückschneiden wolle.
Nur noch 455 Botschafter
Das russische Außenministerium hatte in einer Reaktion auf neue Sanktionen der USA gegen Moskau verkündet, die USA müssten das Personal in ihren diplomatischen Vertretungen in Russland bis 1. September auf 455 reduzieren. Das entspricht der Zahl an russischen Botschaftern in den USA. Es könnte sich um die größte Ausweisungsaktion von Diplomaten der jüngeren Geschichte handeln.
Russlands Maßnahmen gegen US-Diplomaten seien eine Antwort auf die gesetzeswidrigen Handlungen Washingtons, „allen voran auf die antirussische Orgie des amerikanischen Kongresses“, sagte am Freitag der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow angesichts der nach der Abgeordnetenkammer auch im US-Senat mit großer Mehrheit abgesegneten neuen Strafmaßnahmen gegen Russland.
Sanktionen gegen Wirtschaftssektor
Das Außenministerium begründete den gegen die USA gemachten Schritt auch mit der Ausweisung 35 russischer Diplomaten, die noch unter Präsident Barack Obama wegen angeblicher Hackerangriffe Ende vergangenen Jahres das Land verlassen mussten. Putin hatte damals erklärt, auf ähnliche Schritte verzichten zu wollen.
Der US-Senat in Washington hatte für neue Sanktionen gegen Russland gestimmt, um die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und die mutmaßlichen russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs im vergangenen Jahr zu ahnden. Die neuen Strafmaßnahmen richten sich gegen wichtige russische Wirtschaftszweige, darunter auch den für Moskau zentralen Energiesektor. Die russischen Strafmaßnahmen gegen Hunderte US-Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter hatten die Krise im Verhältnis zu Washington zuletzt vertieft.
Links: