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Geheimwaffe Gewaltlosigkeit

Mohandas Karamchand Gandhi hat Weltgeschichte geschrieben. Mit dem Konzept des gewaltlosen Widerstands führte Gandhi, genannt Mahatma („Große Seele“), Indien in die Unabhängigkeit. Noch heute ist er die große Symbolfigur, die es schaffte, den ganzen Subkontinent zu mobilisieren.

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Gandhi wurde 1869 geboren. Er heiratete im Alter von 13 Jahren, studierte Rechtswissenschaften in London und reiste mit 24 Jahren nach Südafrika, wo er sich dem Widerstand gegen die britische Kolonialmacht anschloss.

1920 übernahm der Anwalt die Führung des Indian National Congress (INC). Dort etablierte er das Konzept der „Nichtzusammenarbeit“: Alle indischen Angestellten und Beamten sollten ihre Tätigkeit für die Kolonialherrscher niederlegen, jegliche Kooperation sollte gewaltfrei verweigert werden.

Salz als Instrument der Unabhängigkeit

Gandhi war überzeugt, die Gewaltlosigkeit sei der Gewalt unendlich überlegen. Zu großer Popularität verhalf ihm seine Kampagne des „Salzmarsches“ gegen das britische Salzmonopol. Mit dem Marsch ans Meer und der in die eigenen Hände genommenen Salzgewinnung wollte Gandhi den „zivilen Ungehorsam“ gegen die Briten demonstrieren. In Folge der Aktion wurden 50.000 Inder verhaftet.

Acht Jahre hinter Gittern

Gandhis Ethikvorstellungen wurden stark in seiner Zeit in Südafrika geprägt. So legte er 1906 ein Keuschheitsgelübde ab, übte sich in dem hinduistischen Verhaltenskodex „Yama“ (Enthaltung und Selbstkontrolle) und entwarf die Strategie des „Satyagraha“ - des gewaltlosen Widerstands. Damit sollten die Gegner durch Ansprache ihrer Vernunft und ihres Gewissen „umgepolt“ werden. Beeinflusst wurde Gandhi auch durch den russischen Schriftsteller Leo Tolstoi, mit dem er mehrere Jahre Briefkontakt hatte.

Insgesamt saß Gandhi für seine Philosophie und seinen Kampf für Indiens Unabhängigkeit acht Jahre im Gefängnis. Am 30. Jänner 1948 wurde er 78-jährig von einem fanatischen Hindu erschossen.

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