Für viele „der“ Bond schlechthin
Der britische Schauspieler Sir Roger Moore ist im Mai im Alter von 89 Jahren gestorben. Er starb in der Schweiz an den Folgen einer Krebserkrankung, wie seine Kinder mitteilten.
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„Schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass unser geliebter Vater Sir Roger Moore heute in der Schweiz nach einem kurzen, aber tapferen Kampf gegen den Krebs gestorben ist“, teilten die Kinder des Filmstars im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Moore wurde am 14. Oktober 1927 in Stockwell, heute ein Stadtteil von London, geboren. Als 18-Jähriger trat er kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in die britische Armee ein. Er war sowohl in Deutschland als auch kurz in Kärnten stationiert. Ende der 1940er Jahre übernahm er erste Statistenrollen beim Film - und entschied sich schließlich, eine Laufbahn als Schauspieler einzuschlagen. Mit finanzieller Unterstützung des Regisseurs Brian Desmond Hurst begann er ein Schauspielstudium an der Royal Academy of Dramatic Arts. Nach zahlreichen Rollen im Theater übersiedelte er 1953 in die USA.
Erster großer Erfolg im Fernsehen
In Hollywood erhielt der Brite schnell erste Kinorollen. Unter anderem war er 1954 mit Elizabeth Taylor in dem Liebesdrama „Damals in Paris“ zu sehen. Größere Bekanntheit erlangte Moore aber vorerst am kleinen Schirm. In den 1960er und 70er Jahren feierte er große Erfolge mit den Fernsehserien „Simon Templar“ und „Die 2“. Er galt damals als der bestbezahlte Fernsehschauspieler der Welt.

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Insgesamt viermal war Moore verheiratet - aber nicht mit Barbara Bach. Mit ihr stand er in „Der Spion, der mich liebte“ vor der Kamera.
Der ganz große Erfolg wartete aber dann doch auf der Kinoleinwand. Insgesamt siebenmal verkörperte Moore den britischen Geheimagenten James Bond - und schlüpfte damit in der offiziellen Filmreihe öfter in die Rolle als jeder andere Bond-Darsteller. Zum ersten Mal war er 1973 in „Leben und sterben lassen“ als Bond zu sehen. Zum siebenten und letzten Mal stand er 1985 bei „Im Angesicht des Todes“ als Agent 007 vor der Kamera. Bis heute gilt er vielen Fans der Kinoserie als „der“ Bond schlechthin.
„Die Leute grüßen mich noch immer manchmal als James Bond“, sagte Moore in einem Interview 2012. „Aber eigentlich hat Bond nicht mehr mir zu tun, als dass er mir ähnlich sieht.“ Dabei bezeichnete Moore selbst seinen Kollegen Sean Connery als den besseren Bond-Darsteller. „Sean hat die Rolle geschaffen und definiert, er ist wahrscheinlich der Beste“, sagte Moore.
Soziales Engagement für die UNO
Seit den 1990e Jahren konzentrierte sich Moore vor allem auf sein soziales Engagement als UNO-Sonderbotschafter für das Kinderhilfswerk UNICEF. Das soziale Engagement bezeichnete er später einmal als seine „größte Errungenschaft“. 2003 wurde der Schauspieler von der britischen Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben. Vier Jahre später bekam er einen Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood.

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1991 wurde Moore UNO-Sonderbotschafter für Kinderrechte
Schon in der Vergangenheit kämpfte Moore mit gesundheitlichen Problemen: Er überwand eine Prostata-Krebserkrankung und musste wegen schwerer Herzrhythmusstörungen operiert werden. Seinen Herzschrittmacher bezeichnete er einmal als sein wertvollstes Besitztum.
Die Zuneigung, die ihm von Fans entgegengebracht wurde, wenn er auf einer Bühne oder vor einer Kamera stand, habe ihm stets Mut gegeben und ihn auch in seinem 90. Lebensjahr dazu motiviert weiterzuarbeiten, heißt es in dem Statement seiner Familie. Seinen letzten Auftritt hatte Moore im November auf der Bühne der Londoner Royal Festival Hall.
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