Internationaler Haftbefehl für Kettensägenangreifer

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Einen Tag nach einem Kettensägenangriff in Schaffhausen in der Schweiz fahndet die Schweizer Polizei weiter intensiv nach dem mutmaßlichen Täter.

Sie veröffentlichte heute ein Foto des 51-Jährigen: Darauf trägt der knapp 1,90 Meter große Mann eine grüne Windjacke, die Haare sind kurz rasiert. Nach Angaben der Schweizer Nachrichtenagentur sda wird der Verdächtige nunmehr mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Mutmaßlicher Täter

APA/AFP/Schweizer Polizei

Der Mann war gestern in Schaffhausen in die Büros einer Krankenkasse eingedrungen und hatte zwei Angestellte mit seiner Motorsäge attackiert. Einer von ihnen wurde laut sda heute weiter im Krankenhaus behandelt, befand sich aber nicht in Lebensgefahr. Das zweite Opfer konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Zwei Kunden der Krankenkasse erlitten einen Schock, ein fünftes Opfer wurde laut sda „im Zuge der polizeilichen Maßnahmen“ leicht verletzt.

Verstöße gegen das Waffengesetz

Das Motiv für die Tat war zunächst unklar, doch schloss die Polizei einen Terrorakt aus. Sie beschrieb den Flüchtigen als „Außenseiter“, der aus dem Kanton Graubünden stamme. Er hatte sich dort aber bei den Behörden abgemeldet und lebte hauptsächlich in Waldgebieten. 2014 und 2016 war er in den Kantonen Bern und Luzern wegen Verstößen gegen das Waffengesetz verurteilt worden.

Hinweise bisher „nicht relevant“

Schweizer Polizisten waren auch in der Umgebung von Schaffhausen nahe der Grenze zu Deutschland mit Spürhunden im Einsatz. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Konstanz hatte „keine Informationen“, dass der 51-Jährige über die Grenze nach Deutschland geflüchtet sein könnte. Alle entsprechenden Hinweise hätten sich als „nicht relevant“ herausgestellt. Das Polizeipräsidium arbeite mit den Schweizer Fahndern eng zusammen.