Per Schilfboot übers Schwarze Meer
Vor zehn Jahren musste er eine Atlantiküberquerung per Schilfboot abbrechen - nun hat der Wissenschaftler Dominique Görlitz ein neues Projekt: „Wir visieren das Schwarze Meer an“, sagte der Altertumsforscher der Deutschen Presse-Agentur in Chemnitz. Per Schilfboot will er vom russischen Sotschi über Athen nach Kreta gelangen.
„Ich segle nicht ins Blaue, um Spaß zu haben. Es gibt immer eine wissenschaftliche Fragestellung“, sagte der Altertumsforscher. Mit dem Törn „Abora IV“ will der 51-Jährige nachweisen, dass mit Schilfbooten bereits im Altertum auf dem Seeweg Handelsbeziehungen zwischen der heutigen russischen Schwarzmeer-Küste und Ägypten bestanden haben könnten.
Zwei Tonnen Gewicht
In frühestens zwei bis drei Jahren soll die Schwarzmeer-Mission starten. Zuvor wird auf heimischem Gewässer geübt. Anfang August will Görlitz ein Testfloß auf dem Geiseltalsee im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt zu Wasser lassen. Er will damit einen möglichst großen Pool an potenziellen Schwarzmeer-Crewmitgliedern aufbauen. Gut sechs Meter lang, zwei Meter breit und mit vollen Wassertanks etwa zwei Tonnen schwer ist das Floß, mit dem Segeleigenschaften der Schilfboote imitiert werden sollen.