Flüchtlinge: Schulz für „Koalition der Willigen“
Der deutsche Kanzlerkandidat für die SPD, Martin Schulz, hat Entlastungen für Italien in der Flüchtlingskrise gefordert. Andere EU-Staaten müssten erklären, wie viele Flüchtlinge sie aus Italien aufnehmen könnten, sagte Schulz in einem Interview des Deutschlandfunks. Für die Flüchtlingsaufnahme sollten sie Geld aus dem Haushalt der Europäischen Union bekommen.
Er wolle im Verlauf der kommenden Woche nach Italien reisen und Gespräche darüber führen, wie eine „Koalition der Willigen“ geschmiedet werden könne. „Die Italiener werden auf Dauer nicht alle Flüchtlinge alleine nehmen“, sagte Schulz.
In Italien sind in diesem Jahr schon über 93.000 Flüchtlinge angelangt. Hilfen für Italien wären nach den Worten von Schulz auch im Interesse Deutschlands, um eine Wiederholung des Flüchtlingszustroms wie im Jahr 2015 zu verhindern. Wenn Italien aus Überlastung sage, „dann lass sie ziehen“, könne man „relativ schnell ausrechnen, wohin sie kommen“. Österreich könne dann „den Brenner mit Panzern dichtmachen. Diese Leute werden Wege finden, um dann wieder in Deutschland anzukommen.“