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Mit 41 Jahren gestorben

Der Sänger der US-Rockband Linkin Park, Chester Bennington, ist tot. Wie die Behörden in Los Angeles mitteilten, wurde Bennington am Donnerstag kurz nach 9.00 Uhr (Ortszeit) erhängt in seinem Haus aufgefunden. Der Todesfall werde „wie ein möglicher Suizid behandelt“, sagte der zuständige Rechtsmediziner Brian Elias. Bennington starb im Alter von 41 Jahren.

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Bandkollege Mike Shinoda schrieb auf Twitter, der Tod von Bennington habe ihm „das Herz gebrochen“, er sei „schockiert“. Fans reagierten im Netz mit Trauer und Fassungslosigkeit. Bennington war sechsfacher Vater und verheiratet.

Chester Bennington in Las Vegas

APA/AFP/Getty Images/Isaac Brekken

Bennington bei einem Konzert im Mai in Las Vegas

Durchbruch schon mit Debütalbum

Linkin Park wurden im Jahr 2000 mit ihrem Album „Hybrid Theory“ schlagartig berühmt. Es wurde allein in den USA bis heute fast elf Millionen Mal verkauft, Auch die Singles „Crawling“ und „One Step Closer“ schlugen ein, für „Crawling“ erhielt die Band einen Grammy. Ihre melodiöse Spielart des „Nu Metal“ war zwar den an härteren Stilen orientierten Rockfans eher ein Dorn im Auge, dafür schaffte es die Band aber, vor allem ein jüngeres Publikum für sich zu begeistern.

Dass Kritiker Linkin Park eher als Boyband unter den Rockstars belächelten, tat ihrer Popularität keinen Abbruch. Das zweite Album „Meteora“ verkaufte sich weltweit 27 Millionen Mal, die Single „Numb“ wurde zum Superhit. Auch die fünf weiteren Alben der Band - „One More Light“ erschien erst heuer - erreichten fast ausnahmslos die Spitze der US-Albumcharts. Erst vor wenigen Wochen waren Linkin Park noch beim Nova Rock in Österreich zu sehen.

Betroffen von Tod des Soundgarden-Sängers

Bennington hatte in der Vergangenheit offen über Depressionen und Suchtprobleme gesprochen. Sichtlich betroffen war er vom Suizid seines Freundes und Musikerkollegen Chris Cornell. Der Soundgarden-Sänger hatte sich Mitte Mai das Leben genommen. Bennington sang auf seinem Begräbnis Leonard Cohens „Hallelujah“. Der Tod des Linkin-Park-Sängers fällt auf den Geburtstag Cornells, er wäre am Donnerstag 53 geworden. Bennington sang nicht nur für Linkin Park, von 2013 bis 2016 übernahm er auch den Gesangspart bei den Stone Temple Pilots, deren Sänger Scott Weiland ausgestiegen war. Weiland starb 2015 an den Folgen einer Überdosis Drogen.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.

Schwierige Kindheit

Der Sänger hatte vor einigen Jahren öffentlich gemacht, dass er während seiner Kindheit von einem Freund seiner Eltern vergewaltigt worden war. Als Bennington elf Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden. Bennington bekam früh ein Problem mit Alkohol und harten Drogen. Zeitweise gelang ihm der Entzug, doch auch während seiner musikalischen Karriere kämpfte er immer wieder mit Suchtproblemen.

Zahlreiche Musikerkollegen zeigten sich in Sozialen Netzwerken tief betroffen vom Tod Benningtons, so etwa Rihanna, Chance the Rapper und Passion Pit. Der Sänger Ryan Adams schrieb, Bennigton und seine Kollegen seien die nettesten Typen gewesen, die man nur treffen konnte. „Rest in Beats“ schrieb Chuck D von Public Enemy. Auch Altrocker Billy Idol zeigte sich „schockiert“.

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