Migration bleibt mit Millionen Auswanderern Dauerthema
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass der Auswanderungsdruck so bald nicht nachlässt. Weltweit sei die Zahl der Menschen mit Auswanderungsplänen in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, berichtete die UNO-Organisation als Ergebnis einer Analyse von Umfragedaten der Jahre 2010 bis 2015.
„Weniger als oft angenommen“
Die Datenexperten gehen von schätzungsweise 23 Millionen Menschen aus, die mehr als nur vage Pläne haben. Zu den konkreten Vorbereitungen zählten etwa Geldsparen, Sprachenlernen und das Stellen von Visaanträgen.
„Zwar gibt es weniger Menschen mit Auswanderungsplänen, als oft angenommen wird, aber der leichte Aufwärtstrend weltweit bedeutet, dass die Migration andauern wird“, sagte IOM-Generaldirektor William Swing der dpa. Seine Organisation wollte die Zahlen heute in Genf vorlegen.
Wenige treffen konkrete Vorbereitungen
Die Auswertung der Umfragen des Gallup-Instituts in etwa 160 Staaten zeigt laut der Behörde auch, dass sich 710 Millionen Menschen grundsätzlich vorstellen können, irgendwann das Land zu wechseln. 66 Millionen davon gaben an, Pläne für die kommenden zwölf Monate zu haben. Es habe 2015 fünf Prozent mehr Erwachsene mit Auswanderungsplänen gegeben als 2010.
Allerdings äußerte weniger als ein halbes Prozent der Menschen, den Wechsel konkret vorzubereiten. Wenn es an die reale Umsetzung geht, sinken die Zahlen weiter: Die Fachleute verglichen die in den Umfragen geäußerten Wünsche mit den erfassten Migrationszahlen: Danach wandern dreimal weniger Menschen aus als die Gruppe zählt, die über Vorbereitungen spricht. „Migrationsabsichten zu verstehen kann helfen, uns auf künftige Migrationsbewegungen besser einzustellen“, so IOM-Chef Swing.
Die Hälfte der Migrationswilligen lebt danach in 20 Staaten, angeführt von Nigeria und Indien. Acht davon sind afrikanische Länder.