Einigung auf Waffenruhe in Teilen Syriens
US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben bei ihrem ersten Treffen eine Waffenruhe für den Süden Syriens vereinbart. Der Waffenstillstand solle ab Sonntag gelten, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Freitag am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg. Auch sein US-Kollege Rex Tillerson spricht von einer Feuerpause.
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Es handle sich um eine sehr wichtige Region in Syrien. „Es ist unser erster Erfolg“, sagte Tillerson. Er hoffe, dass das fortgesetzt werden könne in anderen Regionen Syriens. Hinsichtlich von Syriens Präsident Baschar al-Assad habe sich die US-Haltung nicht geändert. „Wir sehen keinen Platz für die Familie Assad in der politischen Zukunft Syriens“, sagte Tillerson. Es sei jedoch noch nicht entschieden, wie eine Machtübergabe und ein Abdanken Assads gestaltet werden können.

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Wrestling oder Judo? Erster Handshake zwischen Trump und Putin
Tillerson: Putin stritt US-Wahlbeeinflussung ab
Tillerson sagte nach dem Gespräch der beiden Staatschefs zudem, dass Putin jede Einmischung in die US-Wahlen 2016 abgestritten habe. Trump habe ihn mehrfach auf das Thema angesprochen, sagte Tillerson am Abend. US-Geheimdienste beschuldigen Putin, sich mit Hackerangriffen in den Wahlkampf 2016 eingemischt zu haben, um Trump zu helfen und dessen Konkurrentin Hillary Clinton zu schaden.
Auch zum umstrittenen Thema Nordkorea habe Trump mit Putin einen guten Meinungsaustausch gehabt, in der Sache aber unterschiedliche Ansichten. Sollte der friedliche Druck auf Nordkorea erfolglos bleiben, gebe es nicht mehr viele gute Möglichkeiten. Tillerson forderte Nordkorea zu Verhandlungsbereitschaft über einen Rückbau seines Atomprogramms auf. Ein Einfrieren auf dem jetzigen Stand sei nicht akzeptabel.
„Ehre“ und „Freude“
Nach erst mehr als zwei Stunden ging das Gespräch zu Ende. Durch das lange Gespräch verzögerte sich auch Trumps und Putins Eintreffen zum Abendprogramm des Gipfels in der Hamburger Elbphilharmonie. Das Treffen von Trump und Putin war ihr erstes direktes Gespräch. Beide bezeichneten es als eine Ehre und zeigten sich erfreut, den jeweils anderen zu treffen. Putin sagte, Telefongespräche seien niemals ausreichend. Einen ersten Handschlag zwischen den beiden hatte es schon zu Mittag gegeben.
Russische Medien bejubeln Treffen
Nach dem Treffen Trumps mit Putin überschlugen sich russische Medien am Samstag vor Begeisterung. „Der Handschlag, auf den die Welt wirklich gewartet hat“, schrieb die Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“ - und titelte „Putin und Trump finden Weg zum Frieden in Syrien und in der Ukraine“.
Der staatliche Fernsehsender Rossija 24 sprach von einem „Treffen, auf das die Welt seit Monaten gewartet hat“. Nach Darstellung der Wirtschaftszeitung „Kommersant“ stellte die Begegnung zwischen Putin und Trump „die eigentliche Tagesordnung des Gipfels in den Schatten“.
Trump lobt sich selbst
Vor dem Treffen der beiden nutzte Trump die erste Arbeitssitzung zu internationalem Terror für ausgiebiges Eigenlob. Nach Angaben von Diplomaten erzählte Trump seinen Partnern von den Erfolgen der US-Wirtschaft seit seinem Amtsantritt. Danach sprach er laut Diplomatenangaben viel über Nordkorea - was allerdings gar nicht auf der Agenda stand.

Reuters/Kay Nietfeld
Im Sitzungssaal: viel Eigenlob von Trump
In einer parallel zu den G-20-Beratungen ausgestrahlten Videobotschaft unterstrich Trump zudem seine „America First“-Strategie. In kämpferischem und scharfem Ton beklagte er „den globalen Diebstahl“ amerikanischer Jobs und erklärte, dass die „Ära amerikanischer Kapitulation“ vorbei sei. Die Äußerungen machte Trump in seiner wöchentlichen Rundfunk- und Videoansprache. Diese Reden an das amerikanische Volk werden vorab aufgezeichnet.
Putin: „Wir sind gegen Protektionismus“
Putin plädierte in Hamburg unterdessen für einen freien Welthandel. „Wir sind gegen den Protektionismus, der sich in der Welt ausbreitet“, sagte der russische Präsident vor dem bilateralen Gespräch mit Trump. Beschränkungen bei Handel und Finanzen hätten oft einen politischen Hintergrund und sollten Konkurrenten ausschalten, zitierte ihn die Agentur Interfax.
Zudem warnte Putin vor vorschnellen Reaktionen auf Nordkoreas Raketentests. Mit Bezug auf das Raketenprogramm dürfe man nicht seine Selbstbeherrschung verlieren, sagte Putin nach einem Treffen mit Südkoreas Präsidenten Moon Jae In. Notwendig sei ein pragmatischer Ansatz im Umgang mit Nordkorea. Moon sagte, er sehe eine Rolle Putins darin, die Krise auf der koreanischen Halbinsel zu deeskalieren. Er sei ungeachtet der „nuklearen Provokation“ für den Dialog mit Nordkorea.

APA/AP/Presse- und Informationsamt der Bundesregierung/Steffen Kugler
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Gespräch mit Trump und Putin
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