Macron sagt Sahelzone Millionen für Anti-Terror-Einheit zu
Frankreich will die Gründung einer neuen Anti-Terror-Einheit in der Sahelzone mit mehr als acht Millionen Euro unterstützen. Das kündigte Präsident Emmanuel Macron heute bei einem Gipfeltreffen der Sahelstaaten Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad in der malischen Hauptstadt Bamako an. Die G-5-Sahel-Gruppe gab offiziell grünes Licht für die neue, bis zu 5.000 Soldaten starke Truppe. Die EU hat bereits 50 Mio. Euro Starthilfe zugesagt.
„Unsere Feinde sind Feiglinge, aber sie haben ein Ziel. Sie wollen uns vernichten“, sagte Macron. Frankreich werde bis Ende des Jahres rund 70 Fahrzeuge für die neue Truppe liefern. Außerdem werde seine Regierung 200 Mio. Euro in die Entwicklungshilfe in der Region investieren. Paris unterstützt den Kampf gegen Extremisten in der Sahelzone, die teils Al-Kaida die Treue geschworen haben, bereits mit der bis zu 4.000 Soldaten starken Truppe Barkhane.
Die neue Anti-Terror-Einheit wurde bereits von der UNO anerkannt. Sie soll an der Seite von Barkhane und der UNO-Friedensmission MINUSMA arbeiten. Der Kampf gegen den Terrorismus wird sich überwiegend auf die Grenzgebiete zwischen Mali, Niger und Burkina Faso konzentrieren, in denen sich jüngst Anschläge auf Militärstützpunkte häuften.
Al-Kaida-Ableger in Mali veröffentlicht Geiselvideo
Unterdessen veröffentlichte der Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida in Mali ein Video von sechs ausländischen Geiseln. Das auf die Überwachung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen Site berichtete, dass in dem Video auch die Schweizer Missionarin Beatrice Stockly und Sophie Petronin, die französische Leiterin einer Kinderhilfsorganisation, zu sehen seien. Beide wurden 2016 in Mali entführt.