Frank Castorf verlässt Berliner Volksbühne
Theatermacher Frank Castorf (65) hat sich nach 25 Jahren als Intendant der Berliner Volksbühne verabschiedet. Nach der letzten Vorstellung unter Castorfs Leitung gab es gestern Abend frenetischen Applaus des Publikums. Anschließend spielte auf der Bühne eine Balkan-Brass-Band auf, und Castorf wagte zusammen mit seinen Schauspielern Martin Wuttke und Milan Peschel ein Tänzchen.
Auch Stars wie Henry Hübchen und Margarita Broich waren gekommen. Anschließend wurde bei einem Straßenfest vor dem Theater am Rosa-Luxemburg-Platz weitergefeiert.
Als letzte Vorstellung hatte die mehr als vierstündige Castorf-Inszenierung von Ibsens „Baumeister Solness“ auf dem Programm gestanden. Die ausverkaufte Vorstellung wurde per Video auch ins Foyer der Volksbühne übertragen. Castorf wird zur neuen Spielzeit von dem Belgier Chris Dercon abgelöst, der in der Berliner Kulturszene allerdings auf wenig Gegenliebe stößt.
Peymann verabschiedet sich von Berliner Ensemble
Heute Abend verabschiedet sich auch Claus Peymann als Berliner Theaterdirektor. Nach 18 Jahren gibt der Theatermacher die Leitung des Berliner Ensembles, der einstigen Brecht-Bühne, ab. Gegen seinen Nachfolger Oliver Reese, der vom Schauspiel Frankfurt kommt, teilte er kräftig aus und sprach ihm die Kompetenz zur Leitung des Berliner Ensembles ab.
Als letzte Vorstellung hat der 80-jährige Peymann einen Abend mit dem schlichten Titel „Der Abschied“ auf das Programm gesetzt. Dazu versammelt Peymann noch einmal seine Künstler und viele prominente Gäste um sich. Schauspieler wie Klaus Maria Brandauer, Cornelia Froboess, Carmen-Maja Antoni, Meike Droste und Sabin Tambrea sind dabei.
Auch Herbert Grönemeyer kommt zur Peymann-Verabschiedung. Der Sänger und Komponist brachte am Berliner Ensemble zusammen mit US-Regisseur Robert Wilson gefeierte Versionen von Goethes „Faust“ und Büchners „Leonce und Lena“ auf die Bühne. Nina Hagen wird ebenfalls erwartet.