Cyberangriffe auf mehrere große Konzerne
Die aus Russland und der Ukraine gemeldete Cyberattacke hat sich offenbar auf Westeuropa ausgeweitet. Das dänische Logistikdienstleister Maersk, das britische Werbeunternehmen WPP und der französische Industriekonzern Saint-Gobain bestätigten heute, von Hackerangriffen betroffen zu sein. Zum Schutz ihrer Computersysteme seien Maßnahmen ergriffen worden, um einen Datenverlust zu verhindern.
Auch der staatliche ukrainische Flugzeugbauer Antonov berichtete von einem Angriff. Auch Banken, der staatliche Stromnetzbetreiber, der Kiewer Flughafen und andere Unternehmen des Landes meldeten Attacken. Das Netzwerk der Regierung musste abgeschaltet werden.
„Als Folge der Cyberangriffe haben die Banken Schwierigkeiten beim Kundenservice und der Bereitstellung des Bankgeschäftes“, betonte die Zentralbank. Sie gehe davon aus, dass diese abgewehrt werden könnten.
Radioaktivität um Tschernobyl manuell überwacht
Auch Computer des 1986 havarierten AKW Tschernobyl sind von dem Cyberangriff betroffen. „Aufgrund der temporären Abschaltung der Windows-Systeme findet die Kontrolle der Radioaktivität manuell statt“, teilte die Agentur für die Verwaltung der Sperrzone mit. Alle technischen Systeme der Station funktionieren aber normal, hieß es. Die Website des abgeschalteten Kraftwerks war allerdings nicht erreichbar.
Auch Metro und Rosneft betroffen
Auch die Großmärkte des Handelsriesen Metro in der Ukraine seien von Cyberangriffen betroffen, sagte eine Metro-Sprecherin. Metro analysiere die Auswirkungen. Der russische Ölkonzern Rosneft berichtete ebenfalls von Angriffen gegen seine Computersysteme. „Die Unternehmensserver machten einen schlagkräftigen Hackerangriff durch“, erklärte das Unternehmen über den Kurznachrichtendienst Twitter. Die Ölproduktion sei aber nicht betroffen.
Aus dem österreichischen Innenministerium verlautete, dass keine Informationen vorlägen, wonach auch österreichische Unternehmen betroffen seien.