Abgeordneter seit erstem grünem Einzug
Peter Pilz wird mit der kommenden Wahl den Nationalrat nach 31 Jahren verlassen. Die grünen Parteitagsdelegierten zogen ihm den 28-jährigen Julian Schmid bei der Listenerstellung vor. In der Parteibasis war Pilz umstritten, zumal er gerne querschoss und von den Grünen einen Kurswechsel verlangte. Auch der neue Eurofighter-U-Ausschuss rettet ihn politisch nicht mehr.
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Seit dem ersten Einzug der Grünen in den Nationalrat 1986 war Pilz als Abgeordneter mit dabei - unterbrochen nur durch einen mehrjährigen Abstecher in den Wiener Gemeinderat. Von 1992 bis 1994 war er Bundessprecher der Partei - damals noch die „Grüne Alternative“.
Seine Nominierungen bei den Bundeskongressen waren schon in früheren Jahren Zitterpartien. Vor der letzten Nationalratswahl 2013 landete Pilz zwar knapp auf der Liste, musste sich aber aus dem Parteivorstand zurückziehen.

APA/Robert Jäger
Von Anfang an dabei: Pilz inmitten der Grünen bei der konstituierenden Sitzung des Nationalrats 1986
Pilz’ Verdienste sind aber unbestritten. Der Steirer agierte jahrelang als Aufdecker im Kampf gegen Korruption und verfügt über beste Kontakte zu Polizei, Heer und Geheimdiensten. Höhepunkte seiner Karriere stellten die beiden Eurofighter-Untersuchungsausschüsse dar. Erste öffentliche Sporen als Aufdecker hatte er sich in den Affären „Noricum“ und „Lucona“ verdient.
Pilz war es auch, der Alexander Van der Bellen in die Politik holte. Dieser war Betreuer seiner Dissertation („Ökonomische Bedeutung der Einführung neuer Medien in Österreich“, 1983). Pilz brachte ihn zu den Grünen.
Politische Anfänge hatte der gebürtige Kapfenberger bei den Trotzkisten an der Universität, aber auch den Sozialdemokraten. Michael Häupl schloss ihn damals aus dem Verband der sozialistischen Studenten aus.
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