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Kamele müssen Saudi-Arabien verlassen

Die Krise zwischen dem Golfemirat Katar und seinen Nachbarstaaten hat auch Konsequenzen für Bauern und ihre Herden: Auch diese müssen das Königreich Saudi-Arabien verlassen.

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Katarische Nomaden, die sich mit ihren 7.000 Kamelen und 5.000 Schafen in Saudi-Arabien befanden, seien über die Grenze nach Katar zurückgezwungen worden, berichtete die katarische Zeitung „The Peninsula“ am Dienstag. In Katar sei Wasser und Futter für die Tiere bereitgestellt worden. In Katar gibt es rund 22.000 Kamele. Genutzt werden aber auch die Milch und das Fleisch von Kamelen.

Kamele

APA/AFP/Karim Jaafaar

Herden in der Wüste müssen zurück über die Grenze

Diplomatische Kontakte gekappt

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatten Anfang des Monats ihre Beziehungen zu Katar gekappt und eine Blockade gegen das Golfemirat verhängt. Begründet wurde das Vorgehen mit Katars Verbindungen zu „Terrororganisationen“ wie der Hamas und der Muslimbruderschaft. Besonders Saudi-Arabien ärgert zudem, dass Katar seinen harten Kurs gegen den Iran nicht mitträgt.

Ein Katarer mit einem Kamel

APA/AFP/Karim Jafaar

Im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien: Kinder spielen mit Kamelen

„Sie müssen die Blockade aufheben“

Katar machte zuletzt ein Ende der Isolation zur Bedingung für Verhandlungen. „Sie müssen die Blockade aufheben, um die Gespräche zu beginnen“, sagte Außenminister Mohammed bin Abdelrahman Al Thani am Montag in Doha. Gegenstand der Verhandlungen könnten ohnehin nur Themen sein, für die der Golfkooperationsrat zuständig sei. „Alles andere steht nicht zur Debatte.“ Dazu gehöre die Außenpolitik des Emirats bezüglich regionaler Fragen. Zuvor hatten die mit Saudi-Arabien verbündeten VAE gewarnt, die Blockade könne jahrelang in Kraft bleiben.

Türkei stellt sich hinter Katar

Katar weist alle Anschuldigungen Saudi-Arbaiens und der VAE zurück. Die Türkei und der Iran stellten sich hinter Katar. Bin Abdelrahman zufolge würde sich Katar bei einer längere Blockade auf Hilfe aus der Türkei, Kuwait, Oman und dem Iran stützen.

Bisher habe sich in dem Streit nur Kuwait als Vermittler angeboten. Allerdings werde dort auf konkrete Forderungen gewartet, um die Gespräche einleiten zu können. Es könnten nicht einfach vage Bedingungen genannt werden wie „‚Die Katarer wissen schon, was wir von ihnen verlangen‘“.

Liste von Forderungen

Der Außenminister der VAE, Anwar Gargasch, kündigte an, in den kommenden Tagen werde eine Liste von Forderungen an Katar fertiggestellt. Er signalisierte, dass die Blockade noch lange andauern könne. Das Emirat werde zu der Erkenntnis gelangen, dass sich die Sachlage geändert habe „und dass die Isolation Jahre anhalten könnte“, sagte Gargasch in Paris. „Wenn sie wegen ihrer perversen Vorstellungen über ihre politische Rolle isoliert sein wollen, dann lasst sie isoliert sein.“

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