Panik nach Explosion
Der Hauptbahnhof von Brüssel ist laut Staatsanwaltschaft am Dienstagabend zum Ziel eines durch Schüsse eines Soldaten vereitelten terroristischen Angriffs geworden. Ein Verdächtiger wurde den Angaben zufolge getötet. Die Ermittler bestätigten zudem eine Explosion. Auf dem Bahnhof brach Panik aus.
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Augenzeugen berichteten später von einem Knall. Viele Menschen seien daraufhin in Restaurants und andere Gebäude geflüchtet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe es „an oder bei dem Mann“ eine „kleinere Explosion“ gegeben.
Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Eric van der Sijpt, im Rahmen eines eilends einberufenen Pressestatements mitteilte, habe es mit Ausnahme des Verdächtigen keine weiteren Opfer gegeben. Nachdem lange unklar war, ob der angeschossene Mann noch lebe oder nicht, wurde sein Tod in der Nacht auf Mittwoch von der Staatsanwaltschaft bestätigt.
Berichte über Sprengstoffgürtel
Medienberichte, wonach der Mann einen Sprengstoffgürtel getragen habe, wurden von den Ermittlern nicht kommentiert. Die Zeitung „DH“ zitierte zuvor einen Staatsanwalt, wonach der Verdächtige einen Rucksack und einen Sprengstoffgürtel getragen habe. Diesen habe er offenbar gezündet, als Sicherheitskräfte auf ihn aufmerksam geworden seien. Daraufhin habe ein Soldat auf den Mann geschossen. Das Gebäude sei dann nach möglichen weiteren Sprengsätzen durchsucht worden. Die Lage sei aber unter Kontrolle, wie die Polizei bereits am Abend mitteilte.

APA/AP/Geert Vanden Wijngaert
Soldaten sichern die Gegend um den Hauptbahnhof ab
Die Nachrichtenagentur Belga berichtete, der niedergeschossene Mann sei zunächst weiter im Bahnhof auf dem Boden gelegen. Sprengstoffexperten hätten überprüft, ob er eine Bombe am Körper trage. In anderen Berichten war von einer kontrollierten Explosion die Rede.

Grafik: OSM/APA/ORF.at
Zugsverkehr unterbrochen
Der Bahnhof wurde unmittelbar nach dem Anschlagsversuch gesperrt. Auch umliegende Gebäude wurden geräumt. Brüssels naheg elegene Hauptsehenswürdigkeit, der Grand-Place mit dem historischen Rathaus, war entgegen ersten Berichten nicht von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen.
Die Bahngesellschaft SNCB teilte via Twitter mit, dass der Zugsverkehr auf Anweisung der Polizei unterbrochen worden sei. Neben dem Bahnhof Brüssel Central seien auch mit Brüssel Nord und Süd die zwei weiteren großen Bahnhöfe der belgischen Hauptstadt betroffen.

APA/AP/Geert Vanden Wijngaert
Schwerbewaffnete Soldaten gehören in Brüssel angesichts der Terrorgefahr zum Stadtbild
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen
In Brüssel patrouillieren an zahlreichen Orten Soldaten, nachdem die Spur der Attentäter von Paris, die im November 2015 130 Menschen getötet hatten, in die belgische Hauptstadt geführt hatte. Im März 2016 verübten islamische Extremisten, die Verbindungen zu der Pariser Gruppe hatten, zwei Bombenanschläge in Brüssel. Dabei starben Dutzende Menschen. Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der EU-Gipfel statt.
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