Moss und die Aliens
Seit 1998 beherbergt die Stadt Moss 30 Kilometer von Oslo entfernt Skandinaviens größte Kunstbiennale. Von Anfang an wollte man mit der Momentum-Serie Themen des skandinavischen Selbstverständnisses künstlerisch auf den Prüfstand stellen. In der neunten Auflage ist man nun endgültig eine Schau mit weltweiter Beteiligung geworden.
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Vorgegeben ist jedes Jahr ein Generalthema. In diesem Jahr hat man „Alienation“ („Entfremdung“) gewählt. Fünf Kuratoren, Ulrika Flink, Ilari Laamanen, Jacob Lillemose, Gunhild Moe, und Jon B. K. Ransu, haben für das Generalthema unterschiedliche Zugänge ausgewählt - und entsprechend Künstler eingeladen.

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Hauptspielort: Die Kunsthalle von Moss, die in einem alten Fabriksgebäude untergebracht ist
Fünf Kuratoren, fünf Zugänge
Die Schwedin Ulrika Flink etwa hat sich beim Thema Alienation vor allem für den sozialen Aspekt und ökologische Themen interessiert. Der Däne Lillemose wollte wiederum die Grenzen verschiedener Theoriedebatten einreißen und ist mitverantwortlich für den konzeptionellen Grenzgang zwischen Kunst und Biotechnologie.

Maria Havstam/Punkt 0
Grenzen zwischen Natur- und Kulturraum will man an allen Locations in Moss überwinden
Fragen der Medientechnologie und des Einflusses auf den menschlichen Körper sind so etwas wie der rote Faden fast aller Arbeiten der Biennale, die teilweise in der Stadt Moss mit ihren 30.000 Einwohnern stattfindet; teilweise bezieht man auch die Umgebung ein, darunter die Insel Jeloya, auf der sich neben der Galerie F15 in einem alten Bauernhaus auch das ehemalige Anwesen von Edvard Munch befindet, der in den Jahren 1913 bis 1916 mit dem Rückzug nach Moss eine künstlerische Krise zu überwinden suchte.
Raumgreifende Arbeiten
Bis 11. Oktober kann man in Moss und Umgebung über 30 Arbeiten sehen, die allesamt installativer Natur sind und das Publikum zur direkten Beiteiligung auffordern. Dass man beim Thema „Alienation“ auch direkt in die Natur muss, liegt an der Entdeckung einer Meteoriteneinschlagstelle in der Umgebung. Dass „Alienation“ ein prägendes Ereignis auf dem Boden der Gemeinde Moss sei, das habe auch die Kuratoren überrascht, scherzte man im Vorfeld der diesjährigen Biennale.
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