Auch Österreich trauert um Kohl
Österreichische Spitzenpolitiker haben am Freitag den verstorbenen deutschen Altkanzler Helmut Kohl als großen Europäer und Freund Österreichs gewürdigt. „Helmut Kohl war ein großer Europäer und Staatsmann“, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
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Der Bundespräsident erinnerte daran, dass Kohl am Schlachtfeld von Verdun „Hand in Hand“ mit dem französischen Präsidenten Francois Mitterrand der Kriegstoten gedachte „und dass er die Einführung des Euro in Deutschland durchsetzte“. „Sein staatsmännisches Geschick zeigte Kohl, als er die Chance ergriff und die Wiedervereinigung Deutschlands erreichte.“
Kern: „Europa trägt seine Handschrift“
Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bezeichnete Kohl als „zentralen Mitgestalter der Europäischen Union, wie wir sie heute kennen“. Kohl habe „im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben. Europa trägt seine Handschrift“, teilte Kern am Freitagabend in einer Aussendung mit.
Reaktionen auf den Tod von Helmut Kohl
Österreichs Bundespräsident Van der Bellen nannte Kohl einen großen Staatsmann, Bundeskanzler Kern sagte, Europa trage Kohls Handschrift.
Kohl sei ein „Freund“ Österreichs gewesen und habe bei den EU-Beitrittsverhandlungen Österreichs geholfen und unterstützt, sagte Kern. „Ganz Europa trauert um einen großen Staatsmann.“ Auch Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) würdigte Kohl in einer Aussendung als „großen Staatsmann“ sowie „Wegbereiter der deutschen Wiedervereinigung und der europäischen Integration“.
Kurz: „Großer Europäer“
Kohl habe „über Jahrzehnte die europäische Politik geprägt und vorgedacht“, sagte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). Er sei „Architekt der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas“ gewesen. Der ÖVP-Chef wies darauf hin, dass Kohl auch „maßgeblich den österreichischen EU-Beitritt unterstützt“ habe. Bundeskanzler Kern hob ebenfalls die Unterstützung durch Kohl in den EU-Beitrittsverhandlungen Österreichs hervor.
Vizekanzler Wolfgang Brandstetter (ÖVP) sagte, Kohl habe „den Lauf der Geschichte nachhaltig und positiv geprägt“. „Ich kann mich nur mit größtem Respekt vor ihm verneigen.“ ÖVP-Europaabgeordneter Othmar Karas beklagte den Tod Kohls als „großen Verlust“: „Kohls Weitsicht und Standhaftigkeit fehlen heute in Europa.“ Er habe nämlich „immer in historischen Dimensionen gedacht und gesamteuropäische Zukunftsverantwortung übernommen“. ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka betonte: „Helmut Kohl hat Deutschland und Europa zusammengeführt.“
Strache: „Platz in Geschichte“
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigte sich „erschüttert und betroffen“ vom Tod Kohls. „Mit ihm verliert Europa einen bedeutenden Staatsmann und Grandseigneur der Politik“, teilte Strache in einer Aussendung mit. Kohl sei nicht nur „einer der Großen der Politik“ gewesen, „sondern hat sich auch mit der deutschen Wiedervereinigung einen Platz in der Geschichte gesichert“.
Lunacek: „Verneige mich“
„Verneige mich mit großem Respekt“, schrieb die Spitzenkandidatin der Grünen bei der Nationalratswahl, Ulrike Lunacek. Sie bezeichnete Kohl als „einen der bedeutungsvollsten Politiker des 20. Jahrhunderts“.
Strolz: „Vorbild in diesen Zeiten“
NEOS-Chef Matthias Strolz schrieb, Kohls Verdienste um die europäische Integration „sollten uns allen in diesen Zeiten als Vorbild dienen“. „Er hat nicht nur Deutschland wiedervereint, sondern auch mutig und entschlossen ein gespaltenes Europa zusammengeführt“, betonte Strolz.
Lugar: „Prägend“
Team-Stronach-Klubchef Robert Lugar zeigte sich ebenfalls betroffen vom Tod Kohls. „Helmut Kohl gilt als Kanzler der deutschen Einheit und war prägend für sein Land. Mit ihm verliert Europa einen großen Staatsmann“, schrieb Lugar in einer Aussendung.
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