Katalonien plant Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der Ministerpräsident von Katalonien, Carles Puigdemont, hat für den 1. Oktober ein neues Referendum über die Unabhängigkeit der spanischen Region angekündigt. „Das Ergebnis - ob es nun Ja oder Nein lautet - wird diese Regierung als Mandat akzeptieren“, sagte der 54-Jährige heute.

Ministerpräsident von Katalonien, Carles Puigdemont

APA/AFP/Lluis Gene

Das Parlament in Barcelona hatte eine entsprechende Befragung ungeachtet des Widerstandes der Zentralregierung und früherer Verbote des Verfassungsgerichts bereits im vergangenen Herbst beschlossen. Die konservative Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hat immer wieder betont, man werde eine Abtrennung der wirtschaftsstärksten Region des EU-Landes unter keinen Umständen zulassen.

Symbolischer Volksentscheid 2014

Puigdemonts Vorgänger Artur Mas hatte bereits im November 2014 einen symbolischen Volksentscheid zu dem Thema durchführen lassen, obwohl das vom Verfassungsgericht verboten worden war. Im März war Mas deshalb in Barcelona zu einem zweijährigen Ämterverbot verurteilt worden.

An der damaligen Abstimmung hatten etwa 2,3 der 6,3 Millionen Stimmberechtigten teilgenommen, mehr als 80 Prozent von ihnen stimmten für die Unabhängigkeit. Erst im März demonstrierten aber auch Tausende Katalanen gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen und forderten: „Stoppt den separatistischen Staatsstreich!“