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Symbolträchtiger Ort

Das Mausoleum von Ajatollah Chomeini in Teheran, das am Mittwoch zum Ziel eines Anschlags von Dschihadisten wurde, ist von hoher symbolischer Bedeutung im Iran. Das massive Gebäude südlich von Teheran ist der sichtbare Ausdruck des Personenkults um den Gründer der Islamischen Republik.

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Mit seinen goldenen Minaretten und Kuppeln und den hohen Portalen erinnert es an die Mausoleen der schiitischen Imame in Maschhad und Nadschaf, übertrifft sie aber noch an Größe. Jedes Jahr am 4. Juni ist das Mausoleum Schauplatz einer riesigen Kundgebung zum Todestag Chomeinis. Erst am Sonntag versammelte sich die Staatselite an dem Grab, um des verstorbenen Revolutionsführers zu gedenken. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, warf dem Westen dabei vor, eine verfehlte Strategie gegen Dschihadisten zu verfolgen.

Feierlichkeiten

APA/AP/Hasan Sarbakhshian

Erst am Sonntag war das Mausoleum Schauplatz des jährlichen Gedenkens an Chomeinis Todestag

Chomeini wird bis heute von vielen Iranern als der Mann verehrt, der den Schah stürzte und das Land aus der Abhängigkeit der USA befreite. Als er am 3. Juni 1989 im Alter von 87 Jahren in seinem Haus im Norden Teherans verstarb, erwiesen mehrere Millionen Iraner ihm die letzte Ehre. Im Gedränge um seinen Sarg kamen damals mehrere Menschen ums Leben.

Baustart unmittelbar nach Tod Chomeinis

Wegen seiner autoritären Politik und der brutalen Verfolgung von Oppositionellen ist Chomeini jedoch auch heftig umstritten. Außer an offiziellen Feiertagen kommen nur wenige Menschen zu seinem Grabmal. Das Mausoleum liegt am Rande des weitläufigen Friedhofs von Behescht-e Sahra an der Autobahn zur Theologenstadt Ghom, wo Chomeini lange lebte und lehrte.

Mit dem Bau des Mausoleums wurde direkt nach dem Tod Chomeinis begonnen, doch ist es bis heute nicht vollständig abgeschlossen. Erst vergangenes Jahr wurde die gigantische Halle fertiggestellt, unter deren zentraler Kuppel der Staatsgründer zusammen mit seiner Frau, einem Sohn und anderen Größen der Islamischen Republik begraben liegt.

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