Prominenter Waffenhändler Kashoggi gestorben

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Er hat in den 1980er Jahren zu den umstrittensten Figuren des Jetsets gezählt: Der saudische Waffenhändler Adnan Kashoggi ist tot. „In tiefer Trauer muss die Familie bekanntgeben, dass unser geliebter Vater mit 82 Jahren friedlich in London gestorben ist“, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA gestern die Familie Kashoggis.

Extravaganter Lebensstil

Er sei wegen der Parkinson-Krankheit in Behandlung gewesen. Kashoggi hatte zu besten Zeiten ein Milliardenvermögen aufgebaut. Er hatte in der Zeit des Kalten Krieges viele einträgliche Deals in der Waffenindustrie der westlichen Welt geschlossen.

Der Geschäftsmann, der unter anderem die Eliteuni Stanford besucht hatte, machte vor allem durch extravagante Auftritte und einen verschwenderischen Lebensstil Schlagzeilen in der Regenbogenpresse. Seine Feste dauerten teilweise tagelang. Zu einer Party für Elizabeth Taylor, die eine Krebserkrankung überstanden hatte, engagierte er die Rockgruppe Queen.

Verwicklung in Affären

Später geriet Kashoggi in finanzielle Turbulenzen. Bergab ging es, nachdem ihm vorgeworfen wurde, in die Iran-Contra-Affäre verwickelt gewesen zu sein. Bei ihr ging es um geheime Waffenverkäufe der USA an den Iran unter Ronald Reagan. Der Erlös wurde an die als Contras bekannten antisandinistischen Rebellen in Nicaragua umgeleitet.

1989 verhafteten ihn Schweizer Behörden auf Ersuchen der USA, da er dem philippinischen Diktator Marcos bei illegalen Geschäften mit unterschlagenem Staatsgeld geholfen haben soll. Er musste mehrere Monate in Haft verbüßen.