Soll von E-Mail-Fälschung gewusst haben
Der frühere FBI-Direktor James Comey soll einem Bericht des Senders CNN zufolge gewusst haben, dass Informationen zur E-Mail-Affäre von Hillary Clinton vom russischen Geheimdienst erfunden worden waren - ohne das publik zu machen.
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Comey habe befürchtet, dass eine Veröffentlichung dazu führen könnte, dass die gesamte Untersuchung sowie auch das Justizministerium ein Glaubwürdigkeitsproblem bekommen könnten, berichtete der Sender gestern unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Comey hatte daraufhin die Ermittlungen beendet und einen Freispruch für Clinton empfohlen, obwohl er ihr Verhalten als „ausgesprochen leichtsinnig“ einstufte. Laut CNN ist das ein weiterer Hinweis darauf, wie weitreichend die Folgen von russischer Einmischung in den US-Wahlkampf 2016 waren. Unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtete der Sender, die Versuche, Falschinformationen zu streuen, hätten keineswegs aufgehört.
Clinton mit Vorwürfen
Hillary Clinton selbst meldete sich unterdessen mit einer scharfen politischen Rede zurück. Darin warf sie Präsident Donald Trump Politik zulasten der sozial Schwachen sowie die systematische Verbreitung von Falschinformationen vor. Auch zog sie Parallelen zum zurückgetretenen Präsidenten Richard Nixon.

APA/AP/Josh Reynolds
Clinton sprach am Freitag an ihrer ehemaligen Universität
Clinton sprach bei einer Abschlussfeier des Wellesley College im Bundesstaat Massachusetts. Diese private Hochschule für Frauen hatte sie selbst einst besucht. In ihrer immer wieder von tosendem Applaus begleiteten Rede erinnerte Clinton an die damaligen Zeiten - um indirekt eine Parallele zu Trump zu ziehen: Sie und ihre Kommilitoninnen seien Ende der 1960er Jahre „wutentbrannt“ über die Wahl Nixons gewesen, „dessen Präsidentschaft schließlich in Schande endete“.
„Totalangriff auf Wahrheit und Vernunft“
In einer weiteren Anspielung auf Trump sagte die Demokratin, in den heutigen Zeiten finde ein „Totalangriff auf die Wahrheit und die Vernunft“ statt. Dabei leugneten manche sogar Dinge, „die wir mit unseren eigenen Augen sehen können, wie etwa die Größe von Menschenversammlungen“. Sie warnte zudem vor „alternativen Fakten“: „Wenn Menschen an der Macht ihre eigenen Fakten erfinden und jene angreifen, die dies in Frage stellen, kann dies der Anfang vom Ende einer freien Gesellschaft sein“, so Clinton.
Auf die Russland-Affäre und die Umstände ihrer Wahlniederlage ging sie in ihrer Rede aber nicht näher ein. Clinton hatte kürzlich eine eigene politische Organisation gegründet. Mit Onward Together („Gemeinsam voran“) will sie Menschen ermutigen, sich politisch zu engagieren und Widerstand gegen Trump zu leisten.
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