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„Trump not welcome“

Etwa 9.000 Menschen haben nach Polizeiangaben am Mittwochabend gegen den Besuch von US-Präsident Donald Trump in Brüssel protestiert. Ihr Demonstrationszug durch die Innenstadt unter dem Motto „Trump not welcome“ begann friedlich. Nach Angaben der Veranstalter nahmen 12.000 Menschen an der Demonstration teil.

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Die Demonstranten blieben bei ihrem Marsch in sicherer Entfernung zum streng abgeschirmten Königspalast, wo der US-Präsident seinen ersten offiziellen Termin in der belgischen Hauptstadt hatte. Einige Trump-Gegner waren auch aus dem Ausland angereist. Viele Demonstrantinnen und Demonstranten hatten Bilder und Masken des US-Präsidenten dabei.

Demonstranten in Brüssel

ORF.at/Nadja Igler

Einige liefen als Freiheitsstatuen verkleidet mit

Kundgebung für Erdogan nicht genehmigt

Eine Kundgebung von Unterstützern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der wie Trump zum NATO-Treffen am Donnerstag in Brüssel erwartet wurde, hatten die Behörden nicht genehmigt. Trotz des Verbots versammelten sich vorübergehend ungefähr 50 Menschen vor dem Hotel Erdogans.

Demonstranten in Brüssel

ORF.at/Nadja Igler

Laut Polizeiangaben kamen weniger Menschen als erwartet

Trump landete am Nachmittag mit der Air Force One auf dem Flughafen der belgischen Hauptstadt. Der belgische König Philippe empfing Trump im Anschluss im Brüsseler Stadtpalast. Gemeinsam mit Königin Mathilde und Trumps Frau Melania winkten sie für ein paar Sekunden in die Kameras, bevor sich die beiden Staatsoberhäupter zu Gesprächen zurückzogen.

US-Präsident Trump mit seiner Frau Melania und dem belgischen König Philippe

APA/AFP/Benoit Doppagne

Trump mit seiner Frau Melania und König Philippe

Premier: „Das Eis war sofort gebrochen“

Trump will nach Einschätzung des belgischen Premierministers Charles Michel eine starke Verbindung zwischen Europa und den USA. „Es gab Zweifel am politischen Willen in Washington, feste Bande mit Europa zu haben“, sagte Michel vor Journalisten nach einem Treffen mit Trump am Abend, wie der flämische Sender VRT berichtete. „Dazu habe ich deutliche Worte gehört“, sagte der Belgier. „Es gibt den Willen, eine starke Achse zwischen Europa und den USA zu erhalten.“

Das Gespräch mit Trump verlief Michel zufolge „ohne Tabus, ohne diplomatische Sprache, mit sehr direkten Botschaften beider Seiten“. Der US-Präsident habe erklärt, dass Belgien „mehr finanzielle Verantwortung“ für seine Sicherheit übernehmen müsse. „Wir haben ihm deutlich gemacht, dass die NATO keine veraltete Organisation ist“, sagte Michel laut Nachrichtenagentur Belga. Dem Sender VRT zufolge betonte der Premierminister, wie „herzlich, respektvoll und direkt“ das Treffen mit Trump verlaufen sei: „Das Eis war sofort gebrochen.“

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