Das Geschäft mit den Traumlandschaften
Internationale Reiseveranstalter haben den Süden Chinas schon längst auf ihrer Angebotsliste. Für das autonome Gebiet Guangxi und die Insel Hainan im Südchinesischen Meer ist der Tourismus bereits eine unverzichtbare Einnahmequelle.
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Das autonome Gebiet Guangxi punktet vor allem mit der Naturlandschaft rund um Guilin. Die Naturlandschaften am Li-Fluss mit ihren Karstbergen ziehen Millionen Touristen aus dem Ausland an. Doch in Guilin ist man sich der negativen Auswirkungen eines exzessiven Tourismus bewusst und hat daher die tägliche Besucherzahl am Fluss auf 12.000 begrenzt. Um das Juwel am Li-Fluss für den Tourismus zu erhalten, sollen der Naturschutz entlang des Flusses verstärkt, Kläranlagen erweitert und alle Boote auf Elektroantrieb umgerüstet werden.
Das „Hawaii Chinas“
Strandurlaub wie auf Hawaii, Naturlandschaften wie im Märchenbuch - mit diesen Trümpfen will Chinas Tourismusindustrie künftig international punkten. Doch bisher konnten hauptsächlich zahlungskräftige Touristen aus Russland, Korea und Japan auf die Insel im Südchinesischen Meer gelockt werden. Dutzende neue Luxushotels sollen bald auch Urlauber aus Europa und den USA nach Hainan bringen.

ORF/Josef Dollinger
Luxushotels sollen Touristen nach Hainan locken
Die Insel im Südchinesischen Meer hat im Vorjahr 16 Millionen Touristen beherbergt, davon kamen 750.000 aus dem Ausland. Um noch mehr Touristen aus dem Ausland anzulocken, will China die Visapolitik für die Urlaubsinsel Hainan lockern. Schon jetzt können Touristen aus 26 Staaten ohne Visum einreisen, wenn sie als Gruppe Hainan direkt anfliegen. Aus Europa kann man derzeit nur von Moskau aus direkt nach Hainan fliegen. Das soll sich schon demnächst ändern, verspricht Tourismusdirektor Ke Wang, Peking soll diese Erleichterungen bereits versprochen haben.
Hotelbranche setzt auf Luxus
In der südlichen Metropole Sanya setzt man auf Luxushotels. In der Haitong-Bucht stehen bereits 15 Hotels der höchsten Kategorie, 17 weitere sind in Bau bzw. in Planung. Ansprechen will man vor allem vermögende Familien, Hochzeitspaare auf Flitterwochen und Konferenztourismus. Auf der kleinen Insel Wuzhizhou kann man diesen Luxustourismus bereits besichtigen. Eine private Betreibergesellschaft hat die 1,5 Quadratkilometer kleine Insel gekauft und das Coral-Hotel mit 300 Zimmern draufgestellt.

ORF/Josef Dollinger
Traumstrände sind nur zu bestimmten Zeiten zugänglich
Das Hotel entspricht in allen Belangen auch den gehobenen Ansprüchen westlicher Touristen – die Verhaltensregeln auf der gesamten Insel dürften Westtouristen aber kaum verstehen. Baden ist nur an bestimmten Stellen innerhalb fixer Uhrzeiten möglich, Badeschluss ist bereits am späten Nachmittag. Selbstständig und zu Fuß darf man die kleine Insel nicht erkunden, spätestens mit Einbruch der Dunkelheit muss man ins Hotel zurück. Die Tourismusmanager selbst geben zu, diese Regeln seien streng, dafür biete aber man Sicherheit auf höchstem Niveau.
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Josef Dollinger, ORF aus China