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Überraschend nach Auftritt verstorben

Im Alter von nur 52 Jahren ist in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) der US-Sänger und Gitarrist Chris Cornell in Detroit völlig überraschend gestorben. Cornell, Frontman von Soundgarden und später Audioslave, war einer der bekanntesten Exponenten des Grunge und Alternative Rock.

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Kurz vor seinem Tod war Cornell noch mit Soundgarden in Detroit im US-Bundesstaat Michigan aufgetreten. Sein Manager bestätigte den Tod Cornells am Donnerstag. Für sein Umfeld kam er völlig überraschend. Seine Ehefrau Vicky und die Familie seien schockiert von seinem „plötzlichen und unerwarteten Ableben“, sagte Cornells Sprecher Brian Bumbery.

Chris Cornell mit Soundgarden

APA/AFP/Getty Images/Michael Buckner

Suizid nicht ausgeschlossen

Ein Polizeisprecher von Detroit sagte, ein Freund des Musikers habe Alarm geschlagen. Der leblose Körper Cornells sei im Badezimmer gefunden worden. Die Polizei schließt Suizid nicht aus, will aber auf die Obduktionsergebnisse warten. Medienberichten zufolge wurde der Sänger mit einem „Band“ um seinen Hals gefunden.

In einer letzten Nachricht des Sängers und Gitarristen im Kurznachrichtendienst Twitter hatte es unter einem Bild des Detroiter Fox Theatre geheißen: „Detroit - endlich zurück in Rock City!!!“ Cornell hatte früher Drogenprobleme gehabt, galt aber nach einer Entziehungskur als clean.

Bekannt vor allem durch „Black Hole Sun“

Zu den bekanntesten Songs Cornells - er schrieb auch die meisten Texte für Soundgarden und Audioslave - gehören „Black Hole Sun“ mit Soundgarden und „You Know My Name“ aus dem James-Bond-Film „Casino Royale“. Soundgarden waren mit Kurt Cobains Nirvana und Pearl Jam die wichtigsten Vertreter des Grunge in den 90er Jahren. Wie Cobain, der 1994 Suizid beging, stammte der am 20. Juli 1964 geborene Cornell aus Seattle im Bundesstaat Washington, der Geburtsstadt des Grunge.

Das „Soundgarden-Loch“ in Wien

Schon vor ihrem kommerziellen Durchbruch tourten Soundgarden um die Welt. 1989 führte sie ihr Weg dabei auch nach Wien, sie traten im alten Chelsea in Wien-Josefstadt auf. Auf der kleinen Bühne im Keller des Lokals hinterließen sie einen bleibenden Eindruck: Während ihres Auftritts - so die Legende - trat einer der Musiker den Bretterboden der Bühne durch. Das „Soundgarden-Loch“ wurde später nur mit einem Blech abgedeckt - ob aus Nostalgie- oder Kostengründen, wollte niemand mehr so genau wissen.

Wiedervereinigung von Soundgarden

Cornell hatte seine Musikerkarriere in jungen Jahren als Schlagzeuger begonnen, die High School brach er ab und arbeitete unter anderem als Koch. Er wechselte vom Schlagzeug zur Gitarre, 1984 gründete er Soundgarden. Die Band löste sich nach internen Differenzen 1997 vorläufig auf. Danach widmete sich Cornell einer Solokarriere, sein Album „Euphoria Morning“ war kommerziell mäßig erfolgreich.

Chris Cornell mit Audioslave

APA/AFP/Getty Images/Carlo Allegri

Cornell bei einem Auftritt 2013 beim Lollapalooza-Festival in Irvine, Kalifornien

2001 gründete er zusammen mit drei Musikern der ebenfalls aufgelösten Rage Against The Machine (ohne Sänger Zack de la Rocha) die Formation Audioslave. 2010 kam es schließlich zur Wiedervereinigung von Soundgarden. An ihre früheren Erfolge konnte die Band allerdings nicht mehr anknüpfen. Cornell arbeitete unter anderen auch mit Alice Cooper und dem Guns-’N-Roses-Leadgitarristen Slash zusammen.

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