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Kritik von Menschenrechtsaktivisten

Bei zwei Luftangriffen der US-geführten Koalition auf ein von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beherrschtes Gebiet in Syrien sind laut Aktivisten mindestens 35 Zivilisten ums Leben gekommen. Darunter sollen auch Frauen und Kinder sein sowie Flüchtlinge aus dem Irak.

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Im Osten des Landes sollen 23 Menschen getötet worden sein, als Bomben den Ort al-Bukamal nahe der Grenze zum Irak getroffen hätten. Das meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Acht der Toten seien Kinder. Unter den Opfern sind laut Angaben auch Flüchtlinge aus dem Irak.

Bei einem Angriff auf einen Ort östlich der nordsyrischen Stadt al-Rakka, einer IS-Hochburg, seien zudem zwölf Frauen getötet worden, berichteten die Aktivisten weiter. Auch das Sprachrohr der Terrormiliz, Amak, meldete 22 getötete Frauen, die in einem Auto unterwegs gewesen seien.

HRW: Vorsichtsmaßnahmen nicht ausreichend

In den vergangenen Wochen hatten Aktivisten mehrfach zahlreiche zivile Opfer bei US-Luftangriffen gemeldet. So starben im März bei der Bombardierung des nordsyrischen Ortes Al-Jinnah (Al-Jannah) nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) 38 Menschen.

Die USA hätten nicht ausreichend Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um zivile Opfer zu vermeiden, hieß es in einem Bericht der Organisation. Bombardiert worden sei ein Gebäude, das auch als Moschee genutzt worden sei.

IS in der Defensive

Die internationale Koalition unterstützt im Norden Syriens eine Offensive der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) gegen den IS. Nach Angaben der Menschenrechtler sind die Angreifer noch rund vier Kilometer von der Grenze zu al-Rakka entfernt. Die Stadt ist neben der nordirakischen Stadt Mossul die wichtigste Hochburg der Extremisten. Die Terrormiliz kontrolliert im Norden und Osten Syriens noch immer große Gebiete, befindet sich aber seit Monaten in der Defensive.

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