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Der Forschung gewidmetes Vermögen

Alfred Nobel hat sein Vermögen, das er mit der Entwicklung und Herstellung von Sprengstoff gemacht hat, in eine Stiftung einbringen lassen, die seit dem Jahr 1900 mit dem Nobelpreis den wichtigsten Wissenschaftspreis der Welt verwaltet. Die Preisgelder speisen sich heute noch aus den Erträgen des Vermögens, die aber deutlich gesunken sind.

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Gegründet wurde die Nobelstiftung vier Jahre nach Nobels Tod im Juni des Jahres 1900. Doch zunächst gab es rechtliche Schwierigkeiten, weil das Testament des Erfinders undeutlich formuliert war, was zu Verzögerungen hinsichtlich der Stiftungsgründung geführt hat. Zudem stellte Nobels Verwandtschaft das ungewöhnliche Testament in Frage. Es herrschten finanzielle Begehrlichkeiten.

Gesunkene Preisgelder

Nobel war kinderlos geblieben - nahezu sein ganzes Vermögen ist in die Stiftung geflossen, was einen Betrag von 31 Millionen Schwedische Kronen ausgemacht hat. Heute liegt das Stiftungsvermögen bei rund drei Milliarden Kronen (350 Millionen Euro). In den vergangenen Jahren sind die Erträge der Stiftung genauso wie das Gesamtvermögen in Folge der Wirtschaftskrise jedoch spürbar gesunken, was zu einer Verringerung des Preisgeldes geführt hat.

Seit dem Jahr 2012 erhalten die Gewinner der Nobelpreise nicht mehr zehn sondern acht Millionen Kronen. Es war die erste Kürzung seit dem Jahr 1949. Seit einigen Jahren wird auch hinsichtlich der Ausgaben für das Bankett ein Sparkurs verfolgt.

Vergabe in Oslo und Stockholm

Erstmals vergeben wurde der Nobelpreis im Jahr nach der Gründung der Nobelstiftung anno 1901. Damals betrug die Dotierung rund 150.000 Kronen. Die fünf Kategorien waren so wie heute Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Friedensbemühungen. Bis auf den Friedensnobelpreis, der im norwegischen Oslo übergeben wird, erfolgt die jährliche Verleihung der Nobelpreise in Stockholm. Sie findet traditionell am Todestag Nobels, am 10. Dezember, statt.

Entscheidungen diverser Institutionen

Die Preisträger für Physik und Chemie werden von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgewählt, die der Medizin vom Karolinska-Institut in Stockholm und die Literaturpreisträger von der Königlich-Schwedischen Akademie der Künste. Die Friedensnobelpreisträger bestimmt ein Ausschuss des norwegischen Parlaments in Oslo.

Gedächtnispreis für die Wirtschaft

Neben den eigentlichen Nobelpreisen wird seit 1969 eine Ehrung für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Nobel verliehen Der Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Seit 1980 vergibt die schwedische „Stiftung zur Auszeichnung richtiger Lebensführung" (Right Livelihood Award Foundation) die Right Livelihood Awards, die oft als Alternative Nobelpreise bezeichnet werden.

Vielköpfige Stiftungsleitung

Die Leitung der Nobelstiftung obliegt sechs Direktoren, die nicht nur für die Verwaltung der Stiftung, sondern auch für die Austragung der Festivität rund um die Preisverleihungen zuständig ist, sich aber auch als Veranstalter wissenschaftlicher Symposien betätigt.

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