Florjan Lipus 80: Ein Leben für die Sprache

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Der österreichische Autor Florjan Lipus schreibt seit Jahrzehnten in seiner slowenischen Muttersprache, er ist Kärntner Slowene wie seine Vorfahren auch. Heute feiert er seinen 80. Geburtstag. Das Schreiben in slowenischer Sprache war im Falle von Lipus von Beginn an auch ein Akt des Widerstands, des Aufbegehrens.

Florjan Lipus

ORF

Lipus wurde am 4. Mai 1937 in Lobnig/Lobnik bei Eisenkappel/Zelezna Kapla geboren. Er musste als Kind mit ansehen, wie seine Mutter - nachdem sie eine als Partisanen verkleidete Gruppe von Gestapo-Männern bewirtet hatte - vor seinen Augen verhaftet wurde. Sie wurde im KZ Ravensbrück ermordet, während sein Vater in der deutschen Wehrmacht dienen musste.

„Ich schreibe, um mich selbst zu retten“

Von 1960 bis 1998 war Lipus als Volksschullehrer und -direktor tätig. Zugleich war er von 1960 bis 1980 Herausgeber der Kärntner-slowenischen Literaturzeitschrift „Mladje“ und veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, Romane und Essays. Am Montag ist in ORF2 um 23.30 Uhr die Dokumentation „Ich schreibe, um mich selbst zu retten“ zu sehen, für die Lipus die Stationen seiner Biografie neu erkundet hat.

Zu Lipus’ bekanntesten Werken zählen „Der Zögling Tjaz“ (übersetzt von Peter Handke), „Die Beseitigung meines Dorfes“, „Die Verweigerung der Wehmut“ sowie „Herzflecken“. Zuletzt erschien 2016 bei Jung und Jung eine Neufauflage von „Der Zögling Tjaz“ mit einer „Nachschrift“.

*Audio dazu in oe1.ORF.at