Schüsse auf Teenager: Bodycam überführt US-Polizisten
Ein texanischer Polizeibeamter ist von den Aufnahmen seiner eigenen Body-Cam der Falschaussage überführt worden. Die Bilder der Videokamera zeigen, dass Roy Oliver den 15-jährigen Jordan Edwards in den Hinterkopf schoss, ohne zuvor von diesem - wie es zunächst geheißen hatte - bedroht worden zu sein.
Wie die britische BBC berichtete, war die Polizei in der Nacht auf Sonntag zu einem Haus gerufen worden, in dem rund hundert vorwiegend schwarze Teenager eine Party feierten. Unter den Gästen befand sich auch Edwards. Als die Polizei eintraf, soll sich dieser mit Freunden in ein Auto gesetzt und versucht haben davonzufahren.
„Versprecher“ zum Schutz der Polizei
Laut Aussage des zuständigen Polizeidienststellenleiters Jonathan Harber, der seinen Beamten in Schutz nahm, reversierte der Wagen dabei und näherte sich auf „aggressive“ Weise den Polizisten. Die Bilder von Olivers Bodycam, die die Vorfälle dokumentieren, widersprechen allerdings dieser Version. Die Teenager fuhren vom Haus weg.
Harber räumte mittlerweile ein, dass er sich „versprochen“ habe: „Ich habe mich unabsichtlich geirrt, als ich gestern sagte, das Fahrzeug des Opfers sei rückwärts gefahren.“ Oliver sei inzwischen vom Dienst suspendiert, so Harber, da er verschiedene Regeln übertreten habe. Weitere Details dürfe man wegen der laufenden Ermittlungen nicht bekanntgeben.
Polizei in der Kritik
In den USA steht die Polizei schon seit Längerem wegen Rassismus in der Kritik: Immer wieder werden unbewaffnete schwarze Teenager erschossen. In Ferguson im Bundesstaat Missouri kam es im Sommer 2014 zu gewaltsamen Unruhen, nachdem der 18-jährige Michael Brown von einem Polizisten erschossen worden war.