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Neuer Anlauf für Volksabstimmung

Ein Bürgerkomitee hat einen neuerlichen Versuch gestartet, eine Trennung von „Insel“- und „Festland“-Venedig (Mestre) zu erreichen. 9.000 Unterschriften wurden bisher für eine Volksabstimmung, die darüber entscheiden soll, gesammelt. 34 von 50 Mitgliedern des Regionalparlaments seien für die Ausrufung des Referendums, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Il Giornale“.

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Zwei von drei Venezianern leben mittlerweile auf dem Festland, gut 200.000 allein in der Industriestadt Mestre, die Einwohnerzahl von „Insel“-Venedig ist dagegen seit Jahrzehnten rückläufig und seit 1952 von 175.000 auf unter 55.000 geschrumpft.

Seit Jahrzehnten umstritten

Seit Jahrzehnten kämpfen einige politische Kräfte der Gegend um die Unabhängigkeit Mestres von Venedig. Die jetzige Abstimmung über eine Teilung Venedigs könnte im kommenden Herbst stattfinden. Es wäre bereits die fünfte seit 1979. Bei der letzten derartigen Abstimmung im Jahr 2003 hatten es die „Separatisten“ auf 48 Prozent der Stimmen geschafft.

„Separatisten“ gegen „Unionisten“

Für die Trennung sind die ausländerfeindliche Lega Nord, autonomistische Bewegungen und die populistische Fünf-Sterne-Bewegung. Für sie wäre eine Trennung im gegenseitigen Interesse: Lagune und Festland seien zwei zu verschiedene Realitäten, um gemeinsam verwaltet werden zu können. Die größten Probleme der beiden Städte könnten nur durch die Bildung zweier verschiedener Stadträte gelöst werden.

Eine Trennung von Mestre gäbe insbesondere Venedig einen vitalen Aufschwung, so die Befürworter der Trennung. Die Demokratische Partei, die Forza Italia und Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro wehren sich dagegen. Laut „Unionisten“ würden zwei verschiedene Gemeinden allein die Verwaltungskosten erhöhen, aber keine konkreten Resultate erbringen.

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