Saudi-Arabien in UNO-Kommission für Frauenrechte gewählt
In Saudi-Arabien werden Frauen elementarste Rechte vorenthalten, sie dürfen nicht ohne männliche Begleitung auf die Straße und auch kein Auto lenken. Zum Entsetzen von Menschenrechtlern wurde die Regierung des wahhabitischen Königreichs nun in die UNO-Frauenrechtskommission gewählt, die weltweit Frauenrechte und Gleichberechtigung fördern soll.
„Saudi-Arabien auszuwählen, um Frauenrechte zu schützen, ist so, als würde man einen Brandstifter zum Feuerwehrchef machen“, kritisierte Hillel Neuer von der NGO UN Watch laut einem Bericht der britischen Tageszeitung „The Independent“ (Onlineausgabe).
Die frühere neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark begrüßte die Wahl hingegen. „Es ist wichtig, jene im Land zu unterstützen, die sich um einen Wandel zugunsten der Frauen bemühen“, argumentierte die ehemalige Chefin des UNO-Entwicklungsprogramms. „Es geht zwar langsam, aber die Dinge ändern sich.“
Eines von 45 Ländern
Saudi-Arabien ist eines von 45 Ländern, das in dem UNO-Komitee sitzt. Wie andere Gremien der Vereinten Nationen wird auch dieses nach einem komplizierten Verfahren besetzt, das sicherstellt, dass alle Weltregionen angemessen vertreten sind. Innerhalb dieser Regionen wechseln sich die einzelnen Staaten nach Funktionsperioden ab. So wurden in der Asien-Pazifik-Gruppe auch der Irak, Südkorea, Japan und Turkmenistan für eine vierjährige Funktionsperiode in die Kommission gewählt.