SPÖ startet Kampagne für Menschen mit Behinderung

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Die SPÖ startet eine Kampagne für die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Prozess. Sozialminister Alois Stöger und die SPÖ-Sprecherin für Menschen mit Behinderung, Ulrike Königsberger-Ludwig, kündigten heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz einen breit angelegten Dialog für Inklusion an.

Dazu werden nicht nur Politiker eingeladen, sondern auch die „Experten in eigener Sache“ und Interessierte. Gestartet wird am 12. Mai mit einer Enquete des SPÖ-Parlamentsklubs. Dabei sollen in Workshops für die drei Themenbereiche Bildung, Arbeit und Soziales sowie Wohnen gemeinsam Maßnahmen erarbeitet werden. Weitere Inputs sind auch danach noch möglich, bevor am 29. Mai in einer Abschlussenquete mit Stöger und Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) erste konkrete Maßnahmen vorgestellt werden sollen.

Einstellungspflicht: Stöger will Betriebe nennen

Als einen konkreten Punkt kündigte Stöger bereits eine Aktion für den Arbeitsmarkt an. Er werde Namen von Betrieben nennen, die die Einstellungspflicht für Behinderte nicht erfüllen. Jenen, die ihre Pflicht erfüllen, werde er gratulieren. Jene, die das aber nicht machen, werde er öffentlich auffordern, einen Prozess zu benennen, wie sie für behinderte Menschen Platz schaffen wollen.

Sowohl Stöger als auch Königsberger-Ludwig betonten, dass der Weg zu mehr Inklusion nicht von heute auf morgen gehe und ein ständiger Prozess sei. Man wolle aber ein Umsetzungsszenario entwerfen, damit Teilhabe gelebt werden kann.

Taubblinde fordern mehr Unterstützung

Der Selbsthilfeverband der seltenen vererbten Krankheit Usher, von der sowohl das Gehör als auch die Augen betroffen sind, fordert mehr Assistenz und eine eigene Sprechstunde. In Österreich geht man von 800 bis 1.200 Betroffenen aus.

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