Expertin klagt auf Schadenersatz
Gegen den im letzten Sommer wegen eines Sexskandals zurückgetretenen Chef des konservativen US-Fernsehsenders Fox News, Roger Ailes, sind Anfang April weitere Vorwürfe laut geworden. Die Politikexpertin Julie Roginsky reichte im Bundesstaat New York Klage wegen sexueller Belästigung durch Ailes ein.
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Sie wirft ihm vor, ihr einen bereits zugesagten Moderationsjob verweigert zu haben, weil sie seine wiederholten sexuellen Avancen zurückgewiesen habe. Roginsky wirft Ailes vor, er habe seinen Blick anzüglich über ihr Kleid schweifen lassen und während ihrer Treffen sein sexuelles Interesse an ihr deutlich gemacht. Nachdem sie ihm eine Abfuhr erteilt habe, habe er ihr den bereits versprochenen Moderatorenjob verweigert.
Ailes-Anwältin: „Völliger Schwachsinn“
„Roginsky hat sich geweigert, sich auf eine sexuelle Beziehung mit Ailes einzulassen. Als Folge haben sich Fox News und Ailes gerächt“, heißt es in der Klageschrift der Anwaltskanzlei Smith Mullin. Roginsky forderte daher von Fox News Schadenersatz und Strafzahlungen, wobei sie keine konkrete Summe nannte. Fox News äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Ailes’ Anwältin Susan Estrich wies Roginskys Vorwürfe als „völligen Schwachsinn“ zurück. „Bei dieser Trittbrettfahrerklage geht es nicht um Diskriminierung oder Rache“, sagte die Anwältin, „es geht um jemanden, der bei einem massiven Rufmord dick auftragen will, um zu erreichen, was sie nicht auf Grundlage von Verdiensten erreichte.“
Rechtsstreit mit Carlson beigelegt
Der 76-Jährige erklärte am 21. Juli 2016 seinen Rücktritt, bestritt aber die Belästigung. Zuvor hatte die Moderatorin Gretchen Carlson ihm in einer Klage vorgeworfen, er habe sie gefeuert, weil sie sich seinen sexuellen Avancen widersetzt habe. Der Rechtsstreit wurde im September beigelegt: Fox News entschuldigte sich bei Carlson für ihre Behandlung und zahlte ihr Berichten zufolge 20 Mio. Dollar (18,7 Mio. Euro) Schmerzensgeld.
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