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Auf eine Warnung folgt eine Warnung

Nordkorea hat vor einem Atomkrieg gewarnt und droht mit weiteren Raketentests. „Wir werden weitere Raketentests durchführen - auf wöchentlicher, monatlicher und jährlicher Basis“, sagte Vizeaußenminister Han Song Ryol in einem Interview der BBC - trotz aller Warnungen der USA. Sollten die USA dabei militärisch intervenieren, werde ein „totaler Krieg“ ausbrechen, sagte er.

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Gleichsam hielt der stellvertretende nordkoreanische UNO-Botschafter Kim In Ryong den USA vor, die Situation mit Militärmanövern in der Region an den Rand eines Krieges zu treiben. Ein nuklearer Krieg könnte „jeden Moment“ ausbrechen, sagte Kim in New York. Angesichts der „verbrecherischen Logik“ und des „gefährlichen Säbelrasselns“ der Vereinigten Staaten sei Nordkorea bereit, auf „jede von den USA gewünschte Form des Krieges zu reagieren“.

Pence: Zeit der „strategischen Geduld“ vorbei

Zuvor hatte US-Vizepräsident Mike Pence bei einem Besuch in Südkorea gesagt, die Zeit der „strategischen Geduld“ mit Nordkorea sei vorbei. Die USA würden „jeden Einsatz konventioneller oder atomarer Waffen mit einer überwältigenden und effektiven Antwort“ zurückschlagen. Nordkorea tue gut daran, die Entschlossenheit von US-Präsident Donald Trump oder die Stärke der US-Streitkräfte nicht auszutesten.

Nordkorea verfügt nach südkoreanischen Erkenntnissen über mindestens zehn, vielleicht sogar mehr als zwanzig Atombomben. Entgegen mehreren UNO-Resolutionen arbeitet das isolierte kommunistische Land an der Entwicklung weit reichender Raketen mit Atomsprengkopf - was die USA und andere westliche Staaten verhindern wollen.

Raketentest gescheitert

Nordkorea hatte am Sonntag erneut eine Rakete zu Testzwecken gestartet, sie war allerdings kurz nach dem Start explodiert. Auch China, Japan und Russland kritisierten den Test. Um den Druck zu erhöhen, entsandten die USA als Demonstration militärischer Stärke einen Flottenverband mit dem Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ in Gewässer nahe der koreanischen Halbinsel. Nordkorea müsse nun zeigen, dass es an einer Änderung der Situation interessiert sei, sagte die Staatssekretärin im US-Außenministerium, Susan Thornton in Washington.

„Sie werden eine fundamentale Entscheidung treffen müssen, um das Blatt zu wenden“, sagte Thornton. Derzeit sei die Zeit nicht reif für Gespräche. Dazu müsse Nordkorea den Willen signalisieren, sich von seinen „illegalen Waffenprogrammen zu trennen“, betonte Thornton. Die USA seien zuversichtlich, dass auch China den Druck auf Pjöngjang erhöhen wird. „Ich habe Vertrauen, dass die Chinesen das Notwendige tun werden“, sagte sie.

McMaster: Enge Zusammenarbeit mit Peking

Trumps Nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster sagte zuletzt, Washington arbeite eng mit Peking zusammen. „Es gibt international Übereinstimmung, auch mit (...) der chinesischen Führung, dass diese Situation nicht weiter andauern darf“, sagte er dem Sender ABC. Die USA seien sich mit Südkorea und Japan, aber auch mit China einig, dass „das Problem nun an einem kritischen Punkt angelangt“ sei. Es sei „an der Zeit, dass wir alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen - vor einer militärischen Option -, um das Problem friedlich zu lösen“, so McMaster.

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