Starker Anstieg bei Altersteilzeit

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Die Altersteilzeit hat sich in den letzten Jahren zu einem Renner entwickelt. Im Vorjahr haben 27.712 ältere Arbeitnehmer diesen gleitenden Übergang in die Pension in Anspruch genommen. Während zuvor die Zahl der Bezieher rund um die 17.000 gependelt ist, ist vor allem seit 2015 ein starker Anstieg zu beobachten - in den letzten drei Jahren ist die Zahl um mehr als 10.000 angewachsen.

Experten des Sozialministeriums nennen den erschwerten Zugang zur sogenannten Hacklerpension als einen wahrscheinlichen Hauptgrund für den Anstieg bei der Altersteilzeit. Überdurchschnittlich fiel dieser vor allem im Handel, in der öffentlichen Verwaltung und in den Gesundheits- und Sozialberufen aus.

Grafik zur Altersteilzeit

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Sozialministerium

Hälfte des Lohnwegfalls wird ausgeglichen

Ältere Arbeitnehmer können ihre Arbeitszeit vor der Pension um 40 bis 60 Prozent verringern. Sie erhalten neben dem Lohn zusätzlich einen Ausgleich. Der beträgt 50 Prozent der Differenz zwischen dem bisherigen Arbeitsentgelt und dem durch die verkürzte Arbeitszeit geringeren Lohn.

Die Laufzeit der Altersteilzeit ist grundsätzlich auf fünf Jahre beschränkt. Der frühestmögliche Antrittszeitpunkt ist sieben Jahre vor der Regelpension. Die Arbeitszeit kann entweder kontinuierlich oder in Form eines Blockzeitmodells reduziert werden. Bei Blockmodellen muss spätestens mit Beginn der Freizeitphase eine Ersatzarbeitskraft eingestellt werden.

Mehr Frauen als Männer

Zwischen 2010 und 2013 ist die Zahl der Bezieher kontinuierlich um die 17.000 gependelt, 2014 wurde dann ein Anstieg um 700 Personen auf 18.214 verzeichnet. 2015 ist die Zahl dann um knapp 4.000 gewachsen und im Vorjahr um weitere 5.600 auf 27.712 Personen. Die Mehrzahl davon sind Frauen - nämlich 15.875, im Vergleich zu 11.837 Männern.

Gestiegen sind dementsprechend auch die Kosten. Während der Aufwand zwischen 2010 und 2013 von 255,1 Millionen Euro auf 204,1 Mio. gesunken ist, ist er bis 2015 wieder auf 268,9 Mio. Euro angewachsen. Im Vorjahr wurden dann schon 349,2 Mio. Euro dafür ausgegeben.