Privates Rettungsschiff auf Mittelmeer in Seenot
Das Rettungsschiff einer privaten deutschen Hilfsorganisation ist auf dem Mittelmeer in Seenot geraten. „Wir sind komplett manövrierunfähig, weil so viele Personen an Bord sind“, sagte Pauline Schmidt, Sprecherin der Organisation Iuventa Jugend Rettet, heute gegenüber der dpa in Rom. „Zusätzlich zieht schlechtes Wetter auf und circa 400 Personen, die meisten Frauen und Kinder, befinden sich ohne Rettungswesten auf Booten in der Nähe.“
Flüchtlinge auf Holzbooten
Die Iuventa habe offiziell das Notsignal „Mayday“ an die zentrale Seenotrettungsleitstelle MRCC für das Mittelmeer in Rom gesendet. „Wenn keine Hilfe kommt, werden wir Leute verlieren“, sagte der Kapitän der Iuventa, Kai Kaltegärtner.
Die privaten Retter sehen sich mit einer aus ihrer Sicht beispiellosen Situation auf dem Mittelmeer konfrontiert. Seit Freitag seien mehrere tausend Flüchtlinge und Migranten etwa 20 Seemeilen (etwa 37 Kilometer) vor der libyschen Küste von seeuntüchtigen Holz- und Schlauchbooten gerettet worden, hatte Iuventa Jugend rettet zuletzt berichtet. Dann seien noch einmal mindestens 1.000 Menschen auf See ausgemacht worden, berichtete Kaltegärtner. Es seien auch Menschen ertrunken.