US-Regierung droht Stahlkonzernen - voest betroffen
Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben eine Reihe ausländischer Stahlproduzenten des Preisdumpings überführt. Handelsminister Wilbur Ross drohte gestern in Washington mit Konsequenzen. Neben anderen sind die deutschen Firmen Salzgitter AG und Dillinger Hütte sowie die österreichische voestalpine betroffen.
„Eine gesunde Stahlindustrie ist entscheidend für unsere Wirtschaft und Produktionsbasis, doch unsere Stahlindustrie steht unter Beschuss durch ausländische Produzenten, die ihre Exporte verschleudern und subventionieren lassen“, sagte Ross.
Trump will Dekret unterzeichnen
„Wir werden sicherstellen, dass US-Unternehmen und -Arbeiter fair behandelt werden“, so der Minister weiter. Die USA würden die Handelsgesetze energisch durchsetzen und wenn nötig auch rückwirkend Zölle eintreiben.
Die Regierung geht von Dumping aus, wenn Produkte unter ihrem „fairen Wert“ verkauft werden. Eine gründliche Untersuchung habe ergeben, dass das in der Vergangenheit bei Stahlproduzenten aus Österreich, Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, Japan, Südkorea und Taiwan der Fall gewesen sei.
Zu diesem Thema will US-Präsident Donald Trump heute nach Angaben des Weißen Hauses auch ein weiteres Dekret unterzeichnen.
Voestalpine-Chef „verwundert“
Voestalpine-Chef Wolfgang Eder relativierte das Vorgehen der US-Regierung zwar gegenüber der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe), zeigte sich aber durchaus irritiert. „Es gibt ein Verfahren, das einige wenige 1.000 Tonnen Spezialstahl betrifft“, sagte Eder.
Es gehe dabei um Stahlqualitäten, die man ansonsten in den USA nicht bekomme. „Insofern sind wir über das Verfahren doch einigermaßen verwundert.“ Es sei aber nicht so, dass die US-Regierung im großen Stil gegen voestalpine vorgehe.