Bundespartei hält zu GRAS
Bundespartei und Junge Grüne (JG) stehen nach einem Streit über die ÖH-Wahl vor der Scheidung. Der Schritt erfolgt, da die Jungen Grünen (JG) laut ihrer Bundessprecherin Flora Petrik am Donnerstag weiterhin an der Unterstützung der Grünen Studierenden bei der ÖH-Wahl in Graz und Linz festgehalten haben.
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An dieser Konkurrenzfraktion zur etablierten ÖH-Liste Grüne und Alternative StudentInnen (GRAS) hatte sich der öffentlich ausgefochtene Streit entzündet: Während die Jungen Grünen die im Vorjahr gegründeten Grünen Studierenden unterstützten und Pläne für ein bundesweites Antreten dieser Gruppe signalisierten, sicherte die Bundespartei der GRAS ihre Unterstützung zu.
Schlagabtausch auf Facebook
Der EU-Abgeordnete Michel Reimon warf daraufhin vergangene Woche einem Kreis von Funktionären der Jungen Grünen auf Facebook vor, es gehe den JG nur um Macht, Posten, Einfluss und Geld. Die Fraktion der Grünen sei „die GRAS und nur die GRAS“. An diesem Punkt wurde bereits gedroht, dass die JG mit 31. März ausgeschlossen würden, wenn sie nicht einlenken.
Petrik konterte, dass die Parteispitze mit Unterstellungen, Diffamierungen und Unwahrheiten gegen die eigene Jugendorganisation vorgehe, um vom Kern des Konflikts abzulenken. Die Partei wolle den „demokratischen Aufbruch“ der Grünen Studierenden verhindern. Die Parteispitze wolle sich mit der GRAS offenbar einen winzigen, leicht kontrollierbaren Kreis halten. Der Vorwurf, den Jungen Grünen gehe es um Parteikarrieren, sei „lächerlich“.
Rücktrittsforderungen an Glawischnig
Der Konflikt war bereits zuvor eskaliert, als Petrik in einem offenen Brief den Rücktritt von Grünen-Parteichefin Eva Glawischnig forderte und ihr vorwarf, durch Ausüben von Druck und Erpressung verhindern zu wollen, dass die Jugendorganisation die Grünen Studierenden unterstützt. Dafür entschuldigte sich Petrik am Donnerstag in jener Pressekonferenz, in der sie auch die andauernde Unterstützung für die Grünen Studierenden ankündigte.
Grüne trennen sich von ihrer Jugend
Der Clinch zwischen Bundespartei und Jungen Grünen (JG) hatte sich an der ÖH-Wahl entzündet und war nach einem offenen Brief der JG-Vorsitzenden Flora Petrik an Bundesparteichefin Eva Glawischnig eskaliert.
Daraufhin teilte Luschnik mit, dass „die Grundvoraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit der Jungen Grünen mit der Partei nicht erfüllt“ würden. Petriks Klarstellungen „respektiere“ man, so Luschnik: „Kritik an der Partei oder an der Bundessprecherin stehen aber in keinerlei Zusammenhang mit dem Beschluss des erweiterten Bundesvorstandes.“ Laut den Angaben gibt es nämlich mit der GRAS eine einzige grüne Studierendenorganisation, die die volle Unterstützung der gesamten Partei habe - und eine Unterstützung von Gegenkandidaturen könne unter keinen Umständen akzeptiert werden.
Grüne wollen neue Plattform
Luschnik kündigte die Gründung einer neuen Plattform an. Ab nächster Woche werde man „gemeinsam mit vielen grünengagierten jungen AktivistInnen an einer neuen Plattform für ihr Engagement gegen den Rechtsruck in Österreich und Europa, für soziale Gerechtigkeit, leistbares Leben, freien Zugang zu Bildung und Umweltschutz bauen“.
Am Abend fand noch ein „Abschiedsgespräch“ zwischen Glawischnig und Petrik statt. „Es gibt keine Änderung zu dem, was schon vorher klar war. Im Gespräch ging es darum, Modalitäten zu klären“, so Luschnik. Finanzielles sei dabei nicht besprochen worden. Der Termin sei recht kurz gewesen, es habe auch keine Änderungen gegeben, erklärte ein Sprecher der Jungen Grünen gegenüber der APA. Für Freitagvormittag wurde ein inhaltliches Statement angekündigt.
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