Junge Grüne entschuldigten sich bei Glawischnig
Die Jungen Grünen bemühen sich im Konflikt mit der Bundespartei um Versöhnung. Bundessprecherin Flora Petrik entschuldigte sich heute für Fehler und die „zu harsche Rücktrittsforderung“ an Parteichefin Eva Glawischnig. Aber in der Sache blieb sie hart: Kann man sich nicht einigen, will sie eine „geordnete Scheidung“.
Ob man sich einigt, wird der heutige Abend zeigen: Da hat Petrik einen Gesprächstermin bei Glawischnig - den ersten regulären seit Gründung der Jugendorganisation vor sieben Jahren, wie Petrik in einer Pressekonferenz bedauerte.
Entschuldigung von Reimon verlangt
Der Streit mit der Bundespartei hatte sich an der ÖH-Wahl entzündet. Die Jungen Grünen unterstützen die Grünen Studierenden in Graz und Linz und signalisierten zeitweise ein bundesweites Antreten bei der Wahl der Studierendenvertretung. Die Bundespartei sagte nur der etablierten ÖH-Fraktion GRAS ihre Unterstützung zu. Petrik forderte schließlich Glawischnigs Rücktritt.
„Wir würden es gerne noch einmal mit der Bundespartei versuchen“, so Petrik nun. Umgekehrt verlangte sie eine Entschuldigung des EU-Abgeordneten Michel Reimon für seine „untergriffigen Vorwürfe“ via Facebook.
Vermittlergruppe vorgeschlagen
Für einen „Neustart“ schlug Petrik eine Vermittlergruppe unter Leitung Ska Kellers (deutsche Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament) und von Justizsprecher Albert Steinhauser (früherer Bundessprecher der Grünalternativen Jugend) vor, die bis zum Bundeskongress im Herbst überlegt, wie man eine gemeinsame Vertrauensbasis finden kann.
Können sich Bundespartei und Jugendorganisation nicht einigen, will Petrik einen „jahrelangen Rosenkrieg“ vermeiden - und deshalb eine „geordnete Scheidung“. Ob die Jungen Grünen dann eine eigene Partei gründen oder in anderer Form weiterarbeiten, sagte sie nicht.