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Befürchteter Anstieg des Meeresspiegels

Die Malediven sind eine Kette von knapp 1.200 Inseln und Atollen im Indischen Ozean, die Landfläche des Urlaubsparadieses entspricht mit 298 Quadratkilometern nur etwa drei Viertel der Fläche Wiens.

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Auf 200 bewohnten Inseln leben rund 395.000 Menschen, fast allesamt sunnitische Muslime. Staatsreligion ist der Islam, Grundlage des Rechtssystems die Scharia. In der seit 1965 unabhängigen Republik wurden politische Parteien erst 2005 zugelassen. 2008 wählten die Bürger nach Jahrzehnten unter dem Autokraten Maumoon Abdul Gayoom den liberalen Mohamed Nasheed, der 2012 nach einer Meuterei der Sicherheitskräfte zurücktreten musste. Seitdem herrscht eine innenpolitische Krise.

Klimawandel als große Herausforderung

Der Tourismus als größter Wirtschaftszweig trägt rund ein Drittel zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und erbringt mehr als 60 Prozent der Deviseneinnahmen. Im Rekordjahr 2010 kam eine Million Urlauber auf die Malediven. Danach gingen die Besucherzahlen aufgrund politischer Unruhen deutlich zurück.

Große Herausforderung für den Inselstaat ist der Klimawandel mit dem befürchteten Anstieg des Meeresspiegels. Als Mahnung tagte das Kabinett 2009 demonstrativ unter Wasser in Taucheranzügen. Denn die Regierung rechnet damit, dass zunehmende Stürme, Starkregen und Trockenperioden dazu führen, dass mehr Menschen sich von den kleineren auf die größeren Inseln retten wollen.

Vom Schmelzen des Polareises bedroht

Nach dem Tsunami 2004 standen manche Inseln unter Wasser, das noch einmal zurückging - Tausende Menschen migrierten in die Hauptstadt Male und in andere Zentren. Bis Ende des Jahrhunderts wird der Meeresspiegel um 26 bis 82 Zentimeter steigen. Dabei liegen die mehr als 1.000 Inseln zum Großteil höchstens einen Meter über dem Meeresspiegel und sind damit besonders vom Schmelzen des Polareises bedroht.

Nicht einmal 100 der Inseln sind für die Touristen geöffnet. Dort sind anders als im Rest des Landes Alkohol und Tanzen erlaubt, Frauen tragen Bikinis. In anderen Landesteilen sieht es anders aus. 2013 wurde eine 15-Jährige, die von ihrem Vater missbraucht wurde, auch noch wegen vorehelichem Sex zu Peitschenhieben verurteilt. Erst nach internationalen Protesten wurde das Urteil aufgehoben.

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