Selfies mit Maos „Leichnam“
Der chinesische Ableger der Art Basel in Hongkong lockt derzeit mit einer makabren Attraktion: Besucherinnen und Besucher können vor einem Glassarkophag Selfies mit einer Nachbildung des toten Mao Zedong machen.
Die Wachskopie des Leichnams sieht täuschend echt aus und ist Teil der Installation „Summit“ des chinesischen Künstlers Shen Shaomin. Neben Mao sind auf der Kunstmesse auch die „Leichen“ anderer kommunistischer Staatsmänner aufgebahrt: Ho Chi Minh, Kim Il Sung, Fidel Castro und Wladimir Iljitsch Lenin.

APA/AFP/Anthony Wallace
Die toten Kommunisten stellen auch einen Kommentar zum Kunstmarkt in China dar: Die 242 an der Art Basel Hongkong teilnehmenden internationalen Galerien hatten sich im Vorfeld besorgt über zunehmende Finanzkontrollen der chinesischen Regierung gezeigt.
China ist derzeit der drittgrößte Kunstmarkt der Welt. Im letzten Jahr setzte die Regierung allerdings Maßnahmen, die den Chinesen Fremdwährungsgeschäfte - wie große Kunstkäufe - erschweren, wie die „New York Times“ berichtet. Ziel ist, Chinas eigene Währung, den Renminbi, zu stärken: Mao und Lenin dürften sich angesichts der Preise, die chinesische Sammler für westliche Kunst hinlegen, im Grabe umdrehen. Aber die liegen in Hongkong ja nun steif und wächsern unter Glas.