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Musik und Video im Fokus

WhatsApp und YouTube sind die beliebtesten Sozialen Netzwerke unter österreichischen Jugendlichen. 93 Prozent nutzen den Messenger, 90 Prozent sehen sich YouTube-Videos an. Dahinter folgen Instagram mit 68 Prozent, Snapchat mit 65 Prozent und Facebook mit 48 Prozent, geht aus dem im März veröffentlichten Jugend-Internet-Monitor 2017 hervor.

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Das größte Soziale Netzwerk der Welt landete damit nur auf Rang fünf und verlor im Vergleich zum Vorjahr 21 Prozentpunkte, teilte die Initiative Saferinternet.at mit. 2016 war Facebook noch auf Platz drei gelegen. Der Auswertung zufolge ist das Soziale Netzwerk nur noch für jeden fünften Jugendlichen „sehr wichtig“. Im Auftrag der Plattform befragte das Institut für Jugendkulturforschung 400 Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren online.

Facebook nur noch Nachrichtenkanal

Dabei zeigte sich auch, dass auch Twitter elf Prozentpunkte an Bedeutung eingebüßt hat und mit 14 Prozent auf Platz neun liegt. Erfahrungen aus Saferinternet.at-Workshops zeigten, dass Facebook meistens nur noch als Nachrichtenkanal beziehungsweise für Spiele und nicht mehr als Soziales Netzwerk genutzt werde, hieß es in einer Aussendung. Im Vergleich dazu bezeichnen 77 Prozent der Befragten WhatsApp als „sehr wichtig“ - es ist das relevanteste Netzwerk.

Grafik zeigt die Nutzung von Sozialen Medien von Jugendlichen

Grafik: ORF.at; Quelle: saferinternet.at

Im Gegensatz zu Facebook oder Twitter legten Soziale Netzwerke mit Bilder- bzw. Videofokus bei Jugendlichen signifikant zu. Dazu gehörten neben Instagram und Snapchat auch das neu erhobene Musikvideonetzwerk Musical.ly. Mit der App können 15 Sekunden lange Playback-Musikvideos, „Musicals“, aufgenommen und geteilt werden. Snapchat ist bei der Nutzung mit Instagram praktisch gleichauf, wird aber mittlerweile als relevanter eingestuft.

Frage nach Wichtigkeit: Musical.ly holt Facebook ein

Beide Dienste legten im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zu, Musical.ly gar um 26 Prozent, Letzteres wird von jedem fünften befragten Jugendlichen als „sehr wichtig“ eingestuft - landet also gleichauf mit Facebook. „Bilder und Videos sind für viele Jugendliche die wichtigsten Ausdrucksformen geworden, um sich im Freundeskreis auszutauschen und um mit ihrem digitalen Umfeld zu kommunizieren“, erläuterte Matthias Jax von Saferinternet.at.

Instagram und Snapchat bei Mädchen beliebter

Offenkundig sind deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während WhatsApp und YouTube gleichermaßen beliebt sind, werden Instagram, Snapchat und Musical.ly von deutlich mehr Mädchen als Burschen genutzt. Große Unterschiede gibt es etwa bei Snapchat: Während 76 Prozent der Mädchen den Dienst nutzen, sind es bei den Burschen nur 54 Prozent. Die Computerspielvideoplattform Twitch hat dagegen bei männlichen Jugendlichen deutlich die Nase vorn (25 zu drei Prozent).

Was die Nutzung von Facebook betrifft, so zeigt ein Blick auf die User in Österreich eine klare Verteilung entlang der Altersstruktur. Die mit Abstand stärkste Nutzergruppe von Facebook sind laut Social Media Radar die 20- bis 29-Jährigen mit dreimal so vielen Accounts wie die 13- bis 19-Jährigen insgesamt. Auch die 30- bis 39-Jährigen sind doppelt so stark vertreten wie die jüngste Gruppe. Bei Instagram sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen erheblich geringer - auffällig ist hier ein rasanter Zuwachs an Accounts innerhalb der letzten paar Monate.

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