Ader als ungarischer Präsident wiedergewählt
Janos Ader ist heute vom Parlament in Budapest als ungarischer Staatspräsident erwartungsgemäß für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt worden. Der von der rechtskonservativen Regierung unterstützte Kandidat erhielt in einer zweiten Runde 131 Stimmen.
In der ersten Runde waren die 131 noch um zwei zu wenig gewesen, denn da war eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, die die FIDESZ-MPSZ-Partei von Premier Viktor Orban nicht mehr hat. In der zweiten Runde reichte Ader eine einfache Mehrheit.
Gegenkandidat chancenlos
Es gab nur einen Gegenkandidaten: Die sozial-liberale Opposition, die Ader als „Parteisoldaten“ ablehnte, stellte den parteilosen Rechtswissenschaftler Laszlo Majtenyi auf. Er stand aber auf verlorenem Posten. Auf ihn entfielen im ersten Wahlgang 44 Stimmen, im zweiten 39. Die rechtsextreme Jobbik-Partei verzichtete darauf, einen Kandidaten aufzustellen.
Der Jurist Ader ist seit 2012 Staatspräsident. Er war gewählt worden, nachdem sein Vorgänger Pal Schmitt wegen der Aberkennung seines Doktortitels aufgrund einer Plagiatsaffäre zurücktreten musste. Ader war während der ersten Orban-Regierung (1998 bis 2002) Parlamentspräsident, von 2009 bis 2012 saß er im Europaparlament.